
Herr Elstner, Sie werden im April 75 Jahre alt. Was bedeutet Ihnen dieser runde Geburtstag?
Frank Elstner: Da muss ich mir keine Gedanken machen, da mir einer meiner Freunde einen wunderbaren Tipp gegeben hat: „Frank reg dich nicht auf, 75 ist nur eine Zahl.“
Wie werden Sie Ihren Geburtstag verbringen?
Das werde ich jetzt seit Monaten täglich gefragt und rette mich mit folgender Antwort: Am 19. April feiere ich im kleinsten Kreise, aber sage niemanden wann, wo und mit wem.
Die ARD würdigt Sie wenige Tage zuvor mit einer TV-Gala, mit der Sie sich zugleich von der großen Samstagabendbühne verabschieden. Haben Sie als Grandseigneur der deutschen Fernsehshow am Konzept mitgewirkt?
Nein, das ist die Überraschungsshow der verantwortlichen Redakteure und ich bin sehr neugierig. Die ARD bereitet sich mit den federführenden Sender NDR und SWR gemeinsam mit dem österreichischen Fernsehen für dieses Geschenk vor, und bin ich natürlich sehr dankbar für die Wertschätzung, die mir hier entgegengebracht wird.
Zuletzt sah man Sie noch regelmäßig mit der „Show der Naturwunder“, die Sie gemeinsam mit Ranga Yogeshwar im Ersten präsentierten, und in unregelmäßiger Folge mit der Dokumentarreihe „Elstners Reisen“. Die „Show der Naturwunder“ wird nun eingestellt. Planen Sie etwa Ihren völligen Abschied vom Bildschirm?
Die „Show der Naturwunder“ mache ich in diesem Jahr noch zwei Mal. „Elstners Reisen“ wird hoffentlich, so lange es meine Gesundheit zulässt, ein bis zweimal jährlich auf dem Bildschirm erscheinen, dies ist die feste Absicht der Verantwortlichen des SWR, die mir damit einen wunderbaren Auftrag gegeben haben.
Die Show „Top, die Wette gilt!“ ist ein Rückblick auf Ihre lange Zeit als Fernsehschaffender. An welche Momente Ihrer TV-Laufbahn erinnern Sie sich persönlich besonders gerne?
Meinen Durchbruch verdanke ich einer Panne bei den „Montagsmalern“ in den 70er Jahren. Plötzlich ließ uns die gesamte Technik im Stich, und ich rettete mich mit einer Talkshow und den anwesenden Gästen. Für meine Reaktion bekam ich sehr viel Lob und seitdem kann ich sagen: Eine Panne war mein Durchbruch.
Die meisten Menschen verbinden Ihren Namen mit der legendären Show „Wetten, dass..?“ Finden Sie es schade, dass es die Sendung nicht mehr gibt? In einer repräsentativen Umfrage wünschte sich neulich jeder zweite Befragte den von Ihnen erfundenen TV-Klassiker zurück…
Natürlich ist es schade, wenn man eine Sendung einstellt, auf der anderen Seite wird dann Platz für Neues gemacht. Vielleicht können wir uns ja alle noch einmal überraschen lassen.
Sie sind seit Ende der 60er-Jahre ein Teil der Fernsehunterhaltung. Wie bewerten Sie das moderne TV-Angebot unserer Tage?
Gut finde ich, dass ich heute mehrere Programme zur Auswahl habe, und wer da nichts findet, was ihm gefällt, der kann nicht mit der Fernbedienung umgehen. Was mich stört, ist die Überbewertung strohdoofer Programme wie zum Beispiel „Schwiegermutter gesucht“. Aber wenn ich ehrlich bin, stört es mich nicht, weil ich einfach abschalte.
Welche Sendungen sehen Sie gerne?
Da ich 14 Jahre lang eine aktuelle Talkshow leitete, interessieren mich selbstverständlich alle Nachrichtensendungen und alle journalistischen Informationsformate.
Bei Unterhaltungssendungen hat man als Zuschauer oft den Eindruck, dass sie von austauschbaren Typen ohne Ecken und Kanten moderiert werden. Warum gibt es im deutschen Fernsehen so wenige Showmaster mit Charisma?
Da muss ich heftig wiedersprechen. Ich kenne über ein Dutzend Entertainer mit großen Qualitäten und mit einer interessanten Zukunft vor sich. Und ich freue mich, dass mein Freund Kai Pflaume bei „Top, die Wette gilt!“ die Moderation übernimmt.
In Ihrem neuen Buch „Bonusjahre“ geht es auch darum, wie man mit viel Bewegung und Meditation gesund bleibt. Halten Sie selber sich nach wir vor fit, indem Sie jeden Tag joggen?
Mein Joggen ist langsam zum Walken geworden, aber das mindestens vier Mal die Woche und der Präventivmediziner Professor Gerd Schnack, den ich ja zu den „Bonusjahren“ befragen durfte, attestiert mit eine erstaunliche Kondition.
Was wünschen Sie sich persönlich für die Zukunft?
Ich hoffe, dass es mir meine Gesundheit erlaubt, noch viele Tierfilme zu drehen. Und dass ich von Sorgen verschont bleibe, wenn ich an meine Kinder und Enkelkinder denke.
Das Interview führte Cornelia Wystrichowsk.
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