
Seit über fünf Jahrzehnten filmt und produziert er schon für den Verein. Im Vorstand der Schmafilmfreunde sitzen ebenso Margot Oerke als Kassenführerin und Horst Rehmstedt als Organisator.
Zur Gründungszeit des Vereins war Erich Schmidt ganze 15 Jahre alt gewesen. Gründungsmitglieder waren ebenfalls Fritz Oerke, Günther Preuß, Erwin Budelmann, Reinhard Hilkenbacher, Horst Rehmstedt und Willi Waßmann. Damals waren alle im Alter von 15 bis 16 Jahren. Der heutige Vorsitzende Erich Schmidt erinnert sich, dass einmal im Monat ein mobiles Kino in die Schule kam: „Dadurch hatte man sich für das Filmen interessiert“, sagt er. „Durch meine Konfirmation bin ich an meine erste Kamera gekommen“, erinnert er sich. So führte das Eine zum Anderen.
Die ersten Produktionen wurden damals in normalen 8-mm-Filmen und in Schwarz-Weiß gedreht. Im August 1963 wurde dann der Verein gegründet – zeitgleich mit der 900-Jahr-Feier von Brinkum, über die die Schmalfilmfreunde einen abendfüllenden 8-mm-Farbtonfilm produzierten. Daraufhin haben es sich die Jugendlichen zur Aufgabe gemacht, eine sogenannte „Brinkumschau“ herzustellen, in der man die Ereignisse und das Leben in der Gemeinde auf Band festhielt. „Besonders toll waren immer unsere Vorführungen, die wir in der Schule machen konnten“, erzählt Schmidt. Zu den Aufführungen wurde außerhalb des Unterrichts eingeladen, auch erwachsenes Publikum soll dabei gewesen sein. Laut Schmidt wurde die „Brinkumschau“ ebenso in Gasstätten vorgetragen. Von 1964 bis 1970 wurden sechs Jahresausgaben gefertigt. Aus finanziellen Gründen wurden die meisten der Schmalfilme in Schwarz-Weiß gedreht, da in Farbe zu filmen mehr gekostet hat.
Mit einer Kamera alleine war es damals aber nicht getan, man benötigte zum Beispiel auch Tonbandgeräte, die auch nicht gerade billig waren. Die „Brinkumschauen“ seien dennoch vom Verein selbst finanziert worden, bis auf die letzten beiden Ausgaben, so Schmidt. Laut des Vereins sei damals die notwendige Ausrüstung von der Grafschaft Hoya gestellt worden. Erich Schmidt erinnert sich noch genau, wie schwer damals die Geräte waren. „Zu heute ist es ein riesiger Unterschied“, erzählt er. „Zum Filmen benötigte man einen ganzen Kofferraum voller Geräte“, fügt er noch hinzu.
Ende der 1960er-Jahre wurden die Schmalfilmfreunde sogar vom Volksbildungswerk beauftragt, ähnliche Filme über Ereignisse im gesamten Landkreis Diepholz zu produzieren, die sogenannten „Kreisfilmschauen“. „Kamera, Projektoren, Bearbeitungs - oder auch die Tonbandgeräte wurden uns damals gestellt“, erzählt der Vorsitzende. Bei der Kreisbildstelle findet man im Archiv an die 18 Lichttonfilme, die von 1968 bis 1976 produziert wurden. Nach eigenen Angaben besorgten sich einige Mitglieder durch die Einführung des Super-8-Kassetten-Films Kameras. Dies hatte zur Folge, dass das Großereignis „800 Jahre Heiligenrode“ im Jahre 1982 mit mehreren Kameras gefilmt werden konnte.
Anfang der 1990er-Jahre kam eine neue Technik auf den Markt, wodurch die Arbeit der Schmalfilmfreunde etwas zurück ging. Die Videotechnik setzte sich immer mehr durch. Zwar hätte es schon 1991 die ersten Videokameras im Verein gegeben, nur sei die Bearbeitung dafür so aufwendig gewesen, dass sich das Filmen in Grenzen hielt, berichtet Schmidt. Laut Angaben der Schmalfilmfreunde hätte sich das aber wieder gewandelt, als die Digitaltechnik auf den Markt kam.
Durch diese neue Möglichkeit war nun eine Übertragung von alten Zelluloid-Filmen auf Videoband machbar. Der Verein hat einen Großteil seiner damaligen Produktionen auf DVD digitalisiert. Dies machen die Schmalfilmfreunde aber nicht selbst, sondern beauftragen professionelle Firmen damit. „Für so eine Digitalisierung haben wir gar nicht die Geräte“, fügt Erich Schmidt hinzu. „2013 war für uns ein Highlight“, erzählt der Vorsitzende weiter. Anlässlich der 950-Jahr-Feier von Brinkum wurden im Hotel Bremer Tor zwei Filmabende organisiert. Man präsentiere einen Querschnitt aus den „Brinkumschauen“.
Heute produziert der Verein zwar keine Schmalfilme mehr, dennoch möchten die Mitglieder ihren alten Clubnamen behalten. Nach Angaben des Vorsitzenden wurde der Vereins im März dieses Jahres umformiert. Heute beschäftigen sich die Mitglieder unter anderen mit der Pflege des Filmarchivs. Der Verein trifft sich regelmäßig im Hotel Bremer Tor in Brinkum. „Der Vorstand hat sich verkleinert“, erzählt Schmidt. „Die Organisation ist inzwischen am Wichtigsten geworden“, fügt er hinzu. Auch jetzt noch greift das Gründungsmitglied gerne zur Kamera. Seinem Hobby ist er also bis zum heutigen Tag treu geblieben.
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