
Einer mehrfach widerlegten Legende nach soll Pershing vor mehr als 100 Jahren auf den Philippinen 50 muslimische Gefangene mit Projektilen exekutiert haben, die er zuvor in Schweineblut getaucht hatte. Mit dem Blut der für gläubige Muslime unreinen Tiere sei ihnen der Weg ins Paradies versperrt gewesen. Trump: „Danach gab es 35 Jahre keinen islamistischen Terror mehr!“
Trump hatte diese Legende bereits mehrfach im Wahlkampf 2016 zitiert. Laut Historikern gibt es keinerlei Anlass, die Geschichte um Pershing für wahr zu halten, die sich angeblich in den Jahren der Moro-Rebellion (1899-1913) zugetragen haben soll. Trump, der Medien die Verbreitung von gefälschten Nachrichten (Fake-News) vorwirft, interessierte sich schon im Wahlkampf nicht dafür, dass seine Behauptung nicht wahr ist. Auch die moralisch fragwürdige Ebene seiner Einlassungen und ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht, hätte Pershing denn tatsächlich so gehandelt, waren ihm gleichgültig.
In zahlreichen Reaktionen auf Trumps Tweet hieß es in sozialen Netzwerken und anderen Medien, während die Welt noch um die Toten von Barcelona trauere, verweise der Präsident der Vereinigten Staaten auf eine Lüge, in der die Exekution Gefangener glorifiziert werde. Die „New York Times“ schrieb, der US-Präsident lasse in offensichtlich großer Bedrängnis wieder ganz den ungezügelten Wahlkämpfer heraus. Andere US-Medien wiesen darauf hin, dass Trump nur Stunden gebraucht habe, um sich zu Barcelona in eindeutigster Weise zu positionieren. Dagegen wolle er die tödliche Gewalt bei einer Rassistenkundgebung in Charlottesville auch nach mehr als fünf Tagen nicht als Terrorismus brandmarken.
Abgesehen vom fehlenden Wahrheitsgehalt des Trump-Tweets wiesen Historiker am Freitag auf die möglicherweise weitreichenden Folgen hin, wenn ein Präsident der Vereinigten Staaten nahelege, man könne Terroristen nur mit brutalsten Kriegstechniken beikommen. In einer ersten Reaktion auf Barcelona hatte der US-Präsident getwittert, die Vereinigten Staaten verurteilten die Terrorattacke: „Bleibt stark und hart, wir lieben Euch!“.
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