
Dies deute darauf hin, dass ihre Exekution durch den Strang damit näher rücke, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise.
Japan, die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, gehört zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten. Menschenrechtler prangern seit Jahren den Umgang mit Hinrichtungen sowie die Haftbedingungen in Japan an. Als besonders grausam kritisieren auch ausländische Regierungen, dass den Todeskandidaten in Japan der Zeitpunkt ihrer Hinrichtung erst unmittelbar zuvor mitgeteilt wird.
Zu den 13 Todeskandidaten gehört der Drahtzieher und Gründer der Endzeit-Sekte, Shoko Asahara. Am 20. März 1995 hatten Mitglieder seiner Sekte unter dem Regierungsviertel der japanischen Hauptstadt in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin verteilt, aufgestochen und so das Nervengas freigesetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Im Januar dieses Jahres wurde das letzte Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Sekte abgeschlossen.
Am Dienstag beantragte zwar einer der Todeskandidaten, der 48-jährige Yoshihiro Inoue, eine Neuverhandlung seines Falls. Doch das dürfte an seinem Schicksal nichts ändern. Lange Zeit war es in Japan zwar üblich, Todeskandidaten nicht während ihres Antrags auf Neuverhandlung zu exekutieren. Doch Justizminister Katsutoshi Kaneda machte deutlich, dass solche Einlassungen keinen Aufschub bedeuten.
Für Exekutionen hat Japan sieben Standorte: in den Städten Sapporo, Sendai, Tokio, Nagoya, Osaka, Hiroshima und Fukuoka. Wohin die sieben zum Tode Verurteilten verlegt werden, sei unklar, hieß es.
Mit dem Saringas-Attentat in Tokio soll die Sekte versucht haben, eine geplante Razzia der Polizei gegen ihr Hauptquartier am heiligen Berg Fuji zu verhindern. Der Anschlag wurde für Japan zu einem gesellschaftlichen Trauma. Er zerstörte die Überzeugung der Japaner, in einem Sicherheitsparadies zu leben.
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