
Der Branchenverband Deutsches Tiefkühlinstitut rechnet für 2016 mit einem weiteren Umsatzplus von etwa drei Prozent auf 13,7 Milliarden Euro. Genaue Zahlen lägen erst im nächsten Monat vor, sagte Sprecherin Carola Herckelrath. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Tiefkühlkost liegt seit Jahren bei mehr als 40 Kilogramm – Tendenz weiter steigend.
Beliebt sind vor allem Fertiggerichte – ihr Anteil liegt nach Institutsangaben bei 17,6 Prozent, gefolgt von Pizza (16,5). Vor allem für Berufstätige hat das schnell zubereitete Komplettgericht Priorität. Nach dem „Ernährungsreport 2017“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft legt mehr als die Hälfte der Deutschen Wert auf eine einfache und schnelle Zubereitung von Lebensmitteln, vor allem die unter 30-Jährigen (72 Prozent) und Frauen (63 Prozent).
Denn das Kochverhalten in Deutschland hat sich verändert. Seit Jahren würden immer weniger Mahlzeiten zu Hause zubereitet, sagt Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg. Zwischen 2005 und 2015 seien so mehr als eine Milliarde Mahlzeiten zu Hause weggefallen. „Das Alltagsleben hat sich sozusagen aufgelöst, ist komplett entstrukturiert“, sagt der Verbraucherexperte. Gerade jüngere Familien hätten einen enormen Zeitstress. „Man kommt zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause, der eine hat lange Schule, die andere isst ohnehin schon dort, immer mehr Frauen sind berufstätig.“ Das regelmäßige Kochen mittags sei nahezu verschwunden. Der Trend gehe in Richtung „snacking“ – das kleine Essen zwischendurch.
Dabei spielten sogenannte Convenience-Produkte – also Fertigprodukte und -gerichte – eine große Rolle, die auch von den Tiefkühlkost-Herstellern angeboten werden, sagt Adlwarth. „Ich sehe den Bereich weiter wachsend.“ Dabei gehe es zunehmend um gesunde Fertigprodukte. „Gesundheit und Nachhaltigkeit sind auch große Trends.“ Zu den Großen der Tiefkühlbranche zählen nach seinen Angaben Iglo in Hamburg und Frosta in Bremerhaven.
Wachstumschancen gebe es vor allem bei Produkten, die eine besonders gute Qualität hätten, meint Hinnerk Ehlers vom Vorstand der Frosta AG, die an diesem Donnerstag ihre Bilanz vorlegte. „Wir haben in den letzten zwei Jahren mit unserer Marke den Umsatz um über 40 Prozent gesteigert.“ Das ist seiner Meinung nach auf den Verzicht von Zusatzstoffen und transparente Herkunftskennzeichnung zurückzuführen. Ehlers: „Wir bieten offenbar Produkte an, die den Zeitgeist treffen.“
Der Umsatz bei Frosta kletterte 2016 um 5,9 Prozent auf 466 Millionen Euro. Der Konzernjahresüberschuss verbesserte sich auf 21,6 Millionen Euro nach 18,2 Millionen Euro im Vorjahr. Der Vorstand will der Hauptversammlung eine leicht erhöhte Dividende von 1,50 Euro je Aktie vorgeschlagen (2015: 1,36). Frosta produziert bundesweit in vier Werken, außer in Bremerhaven in Rheintal bei Worms (Rheinland-Pfalz), im Elbtal bei Meißen (Sachsen) und im polnischen Bydgoszcz (Bromberg). Der Konzern beschäftigte Ende Dezember 2016 im In- und Ausland 1665 Mitarbeiter.
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