
Bremen. Die Räume sind hell und großzügig gestaltet, es gibt stufenlose Zugänge, automatisch öffnende und breite Türen sowie Fahrstühle, die direkt zur Arztpraxis führen. Der gynäkologische Stuhl und die Behandlungsliege sind höhenverstellbar und unterfahrbar. Und: Zeit spielt keine Rolle, Behandlungen und Gespräche laufen in aller Ruhe ab. Seit Oktober 2011 gibt es in Bremen die barrierefreie gynäkologische Praxis am Klinikum Mitte.
Das Angebot für mobilitätseingeschränkte Frauen und Mädchen in Bremen war eines der ersten im norddeutschen Raum. Jetzt ist der Service der Praxis ausgeweitet worden: Patientinnen können nun jeden Werktag von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 04 21 / 340 44 15 einen Termin bei der Servicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) für die Sprechstunde mittwochs von 15 bis 19 Uhr ausmachen. Außerhalb dieses Zeitraums ist zudem ein Anrufbeantworter geschaltet, auf dem Rückrufbitten hinterlassen werden können. Bislang konnten Termine nur an wenigen Tagen und in den späten Abendstunden ausgemacht werden.
„Die geänderte Terminvergabe stellt ein gutes Angebot dar, damit Frauen schnell und unkompliziert einen Termin vereinbaren können“, sagt Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Seit der Eröffnung würden immer mehr Frauen in die Praxis kommen, sie sei ein wichtiges Angebot, um auch Frauen mit starken Beeinträchtigungen eine gute gynäkologische Versorgung zu ermöglichen, sagt Bremens Landesbehindertenbeauftragter Joachim Steinbrück. Bevor es die Praxis gab, hätten viele den Arztbesuch gemieden, betonen Betroffene. Nicht nur, weil reguläre Praxen nicht barrierefrei seien. Vor allem auch deshalb, weil die Frauen mehr Zeit benötigen – um sich aus- und anzukleiden, für den Weg zur Toilette oder in das Behandlungszimmer.
Niedergelassene Frauenärztinnen und Frauenärzte praktizieren jeden Mittwoch in der barrierefreien gynäkologischen Praxis am Klinikum Mitte, wenn ihre regulären Praxen geschlossen sind. Die Patientinnen können bei der telefonischen Terminabsprache angeben, wenn sie lieber von einer Ärztin untersucht werden möchten. Außerdem gibt es geschultes Personal als Unterstützung. Das Angebot der Praxis umfasst neben der Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen die Themen Verhütung, Familienplanung, Wechseljahre und Betreuung während und nach der Schwangerschaft.
Patienten mit Mobilitätseinschränkungen, die eine barrierefreie Praxis suchen, können sich im Internet informieren. So bietet etwa die Kassenärztliche Vereinigung Bremen auf ihrer Internetseite www.kvhb.de eine Online-Arztsuche an. Dort kann als Suchkriterium auch „rollstuhlgerecht“ angeklickt werden. Darüber hinaus gibt es das Internetangebot „Stadtführer Barrierefreies Bremen“: eine Datenbank für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die in Bremen wohnen, zu Besuch sind oder eine Reise in die Hansestadt planen.
Unter der Adresse www.bremen.de/barrierefrei finden sie Informationen über barrierefreie und behindertengerechte Einrichtungen und Orte: Ämter, Hotels, Restaurants, Kirchen, Gemeindehäuser oder auch barrierefreie Toiletten. Unter der Rubrik „Gesundheit“ sind außerdem barrierefreie Arztpraxen, Psychotherapeuten, Apotheken und andere Angebote aus dem medizinischen Bereich zu finden.
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