
Nachfolgend der Bericht von Heiner Schwarting:
„So verlief die Zugfahrt ganz nach Plan. Ein jeder hatte für die Gruppe einiges an Reiseproviant anzubieten, das auf den reservierten Tischen ausgebreitet und im Reiseverlauf verzehrt werden konnte. Nach einer kurzweiligen Anreise erreichten wir am frühen Nachmittag unseren Zielbahnhof in Rüdesheim. Im Hotel angekommen, stand ein Begrüßungstrunk im Bier-und Weingarten des Hotels direkt an der Drosselgasse auf dem Programm.
Ein Alleinunterhalter erfreute bereits die anwesenden Gäste mit weinseligen Liedern, die wir Sänger größtenteils mitsingen konnten, zumal jeder sein kleines Liederheft mit den schönsten Wein- und Trinkliedern dabeihatte. Das Lied ‚Zu Rüdesheim in der Drosselgasse, da winkt ein grüner Strauß‘ durfte natürlich nicht fehlen. Es wurde von den Sängern mit Akkordeonbegleitung vorgetragen und mit großem Applaus honoriert.
Gern hätten wir im Weingarten bei Gesang noch länger verweilt, doch das schöne Wetter lud schließlich zu einem Spaziergang durch die Weinberge hinauf zum Niederwalddenkmal ein. Die Weinlese war in vollem Gange, und es konnte sowohl die traditionelle Lese von Hand als auch die maschinelle Weinlese interessiert betrachtet werden. Ein herrlicher Blick auf das Rheintal vom Niederwalddenkmal aus in Richtung Bingen entschädigte alle für den anstrengenden Fußmarsch. Mit einem gemeinsamen Abendessen in einem gemütlichen Restaurant am Rhein endete der Anreisetag.
Als Höhepunkt der Reise hatte der Vorsitzende der Liedertafel Verden, Heiner Schwarting, in seinem Programm für den Sonnabendvormittag eine Weinprobe mit fünf Weinen im Weingut Schloss Johannisberg vorgesehen. Ein Großraumtaxi stand pünktlich vor dem Hotel in Rüdesheim und brachte uns nach Geisenheim hinauf zum Schloss auf den Johannisberg. Schon der erste Eindruck war durch die Größe der gepflegten Schlossanlage und die hervorragende Aussicht vom Johannisberg über die Weinhänge auf den Rhein geprägt, sodass sich die lange Geschichte des Weinbaues an diesem Ort, die bis in die Zeit Karls des Großen zurückreicht, bereits erahnen ließ. Aber hierzu sollten wir bei der zweistündigen Kellerführung mit anschließender Weinprobe durch Herrn Philipp, eines in Geisenheim geborenen, und mit der Geschichte des Johannisberges bestens vertrauten Rentners, wesentlich mehr erfahren.
Im Weinkeller angekommen, wurde als Begrüßungsgetränk ein Sekt ‚Fürst Metternich‘, der auf dem Johannisberg erzeugt wird, ausgeschenkt. In den riesigen Kellergewölben blubberte in über hundert Eichenfässern der frisch gelesene und gepresste Traubensaft unter ständiger Aufsicht des Kellermeisters zum Jahrgangswein 2017 heran. Die Kellerführung endete schließlich vor der eigentlichen Schatzkammer des Weingutes, nämlich der Weinbibliothek ‚Bibliotheca subterranea‘. Die Flaschenweine dieser Weinschatzkammer reichen lückenlos nach Jahrgang geordnet bis weit in das 19. Jahrhundert zurück. Auch die älteste Flasche aus dem Jahre 1748 ist hier gelagert.
An die Kellerführung schloss sich die eigentliche Weinprobe in den Räumen des Schlosses an. Die Etikettierung mit einer Abbildung der Schlossanlage samt Weinberg bleibt traditionsgemäß unverändert, ebenso wie die alten Qualitätsstufen, die durch acht verschiedene Lackfarben (früher Siegellack, heute Farbkapseln) vom Qualitätswein (Gelblack) bis hin zur Eiswein-Beerenauslese (Himmelblaulack) gekennzeichnet sind. Das Weingut erzeugt auf einer Fläche von 35 Hektar jährlich rund 2200 Hektoliter Wein der verschiedenen Qualitätsstufen und kann diese hochpreisigen Weine problemlos am Markt verkaufen.
Zur Mittagspause waren wir in der noblen Schlossschänke auf dem Johannisberg, einem Gutsrestaurant der Käfer-und-Kuffler-Gruppe, angemeldet und konnten bei einem kleinen Snack noch einmal den großartigen Blick über die Weinberge auf den Rhein genießen.
Am Nachmittag stand eine vierstündige Schifffahrt auf dem Rhein von Rüdesheim zur Loreley bei St. Goar und zurück auf dem Programm. Die Plätze auf dem Schiff waren gut belegt, wir fanden aber im Bugbereich unseren Platz und hatten gute Aussicht auf die vielen Burgen und Weinberge entlang des Rheins. Am Fuße des Loreleyfelsens angekommen, erklang die Melodie des Loreleyliedes aus den Lautsprechern des Schiffes, sodass wir mit einstimmen konnten und mit unserem Gesang einige in unserer Nähe sitzende Mitreisende sehr erfreuten.
Nach einem gemeinsamen Abschlussabend in Rüdesheim ging es am nächsten Morgen nach einem kleinen Frühschoppen am Rheinufer wieder mit vielen schönen Erinnerungen zurück nach Verden.“
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macht ihn letztlich zum lachenden zweiten.
egal, wie es am ende steht.