
Ihr neuer Arbeitgeber hat dabei geholfen.
Den Gedanken, nach Deutschland zu gehen, um dort zu arbeiten, hatte Kristina Ristic bereits seit Längerem gehegt: „Das Land bietet mir einfach mehr Möglichkeiten und eine gesicherte Zukunft.“ Es war dann aber die Mutter, die die Sache aktiv in die Hand nahm. Sie schickte die Ausbildungsunterlagen und Zeugnisse ihrer Tochter an Triple Win, eine Initiative der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zur Gewinnung qualifizierter Pflegefachkräfte aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und den Philippinen. Prompt bekam die damals 21-Jährige eine Einladung für ein Bewerbungsgespräch mit ihrem potentiellen späteren Arbeitgeber. Dieses Gespräch führte Andrea Juchem, Personalreferentin bei der Bremer Heimstiftung, die dafür eigens nach Belgrad gereist war. Das Ergebnis: Kristina Ristic saß bereits wenige Tage später im Bus, der sie nach 30 Stunden Fahrt in Bremen ankommen ließ. Ihr erster Eindruck? Positiv: „Die Stadt hat eine wunderschöne Architektur.“
Diese zu erkunden, dafür blieb erst einmal wenig Zeit. Die junge Serbin, die bereits in ihrer Heimat drei Jahre Deutsch gelernt und einen B 1-Kurs absolviert hatte, erwarb nach Monaten intensiven Lernens das B 2-Sprachzertifikat. Währenddessen besuchte sie einen Anerkennungskurs zur Pflegefachkraft, den sie mit dem Examen für Gesundheits- und Krankenpflege abschloss. Was nicht unerwähnt bleiben darf: Gleichzeitig arbeitete sie als Altenpflegehelferin im Stiftungsdorf Fichtenhof der Bremer Heimstiftung. „Das war schon anstrengend. Aber besonders die praktische Arbeit hat mir geholfen, mein Deutsch zu verbessern. Meine Kollegen und die Bewohner waren sehr geduldig mit mir und erklärten Sachen auch mal mit Händen und Füßen“, erinnert sie sich schmunzelnd.
Für das Team seien die anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten kein Problem gewesen. „Wir haben Mitarbeiter aus den verschiedensten Nationen, unter anderem aus Brasilien, Spanien, der Türkei und nun eben auch aus Serbien“, sagt Sabine Gätjen, Pflegedienstleiterin im Stiftungsdorf Fichtenhof. Zu Beginn sei Kristina Ristic verständlicherweise noch zurückhaltend gewesen. „Aber jetzt ist sie mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Erfahrung in der medizinischen Pflege eine große Bereicherung. Wir sind froh, dass sie der Belastung standgehalten hat und uns als Pflegefachkraft im Haus erhalten bleibt“, betont sie weiter.
Was Kristina Ristic geholfen hat, durchzuhalten, obwohl das Heimweh mitunter groß war? „Ich bin ein positiv denkender Mensch. Außerdem habe ich hier zum Glück auch schnell ein schönes Zuhause und nette Freunde gefunden“, erklärt die Serbin. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem alten und neuen Arbeitgeber. Mitarbeiterinnen der Bremer Heimstiftung haben bei der Wohnungssuche, der Stellung von Anträgen und mehr geholfen. Eine von ihnen ist Patrycja Kniejska, die das Projekt Triple Win betreut: „Wir wollen, dass sich die Teilnehmer der Initiative wohl bei uns fühlen und bleiben. Denn mit ihnen gewinnen wir gute Pflegekräfte für unsere Häuser. Kristina Ristic ist dafür das beste Beispiel“, sagt sie. Bevor die 22-Jährige die offizielle Anerkennung ihres Abschlusses durch die Behörde erhielt, hatte sie erst noch ein paar Wochen warten müssen. Die Zeit bis zum Wechsel in das neue Beschäftigungsverhältnis mit der Bremer Heimstiftung nutzte sie – mit einer Fortbildung im Bereich Pflegedokumentation, um sich weiterzuentwickeln.
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