
Der Fahrer bremst zwar noch, aber der Junge wird durch die Wucht des Aufpralls auf die Straße geschleudert. Er blutet am Kopf, hat blaue Flecken und einen gebrochenen Arm. So oder so ähnlich verunglücken immer wieder Kinder im Straßenverkehr. Der Grund: Nach Überzeugung der Verkehrswacht Bremen gibt es drei wesentliche Faktoren. „Reizüberflutung, Ablenkung sowie die falsche Einschätzung und Wahrnehmung von oder in bestimmten Situationen“, sagt Ingo Biniok, Vorsitzender des Vereins.
Im Jahr 2015 verunglückten 296 Kinder unter 15 Jahren auf den Straßen des Landes Bremen. Das berichtet das Statistische Landesamt. Kinder werden immer wieder in Verkehrsunfälle verwickelt, weil es ihnen schwerfällt, ihr theoretisches Wissen, wie sie es im Verkehrsunterricht vermittelt bekommen, in
der Praxis umzusetzen.
Die Verkehrserziehung fängt in der Regel mit drei Jahren an. Ab diesem Alter können Eltern richtiges Verhalten im Straßenverkehr mit ihren Zöglingen üben. „Erwachsenen sollten mehr in die Pflicht genommen werden und als gute Beispiele vorangehen“, sagt Biniok. Denn Kinder lernen unter anderem vom Zuschauen. „Und wenn Erwachsene bei Rot über die Kreuzung gehen oder ohne Helm Fahrrad fahren, macht der Nachwuchs das schnell nach.“
Nils Linge vom ADAC Weser-Ems nennt weitere Punkte, warum es im Straßenverkehr so häufig zu Unfällen von Mädchen und Jungen kommt: Rücksichtslosigkeit und Unachtsamkeit der Erwachsenen. „Vor allem an Knotenpunkten wie Kreuzungen, wo Autos, Fahrräder, Straßenbahnen und Fußgänger unterwegs sind, ist die Gefahr eines Unfalls immer da.“ Dunkle Kleidung und Fahrradfahren ohne Licht erhöhten das Risiko. Linge: „Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder helle Kleidung oder etwas Auffälliges tragen und ein funktionstüchtiges Rad fahren.“
Kinder sind unerfahren und für Gefahrensituationen kaum sensibilisiert, ihr Blickfeld ist vergleichsweise eng. „Sie können Geräusche noch nicht so gut orten und schätzen die Geschwindigkeit von Autos falsch ein“, sagt Ingo Biniok von der Verkehrswacht. „Eine Häufung von Unfällen ist auf dem Schulweg sowie zwischen 15 und 18 Uhr erkennbar“, ergänzt der Vereinsvorsitzende. Kinder nähmen den Straßenverkehr anders wahr als Erwachsene und ließen sich leichter ablenken.
Eltern können ihre Kinder am besten schützen, „indem sie üben, üben, üben“, sagt ADAC-Sprecher Linge. Biniok rät zu frühzeitiger Verkehrserziehung. Die Eltern selbst sollten nicht übervorsichtig sein und ihrem Nachwuchs durchaus Verantwortung im Straßenverkehr geben, ohne dabei zu überfordern. Allerdings verunglücken Kinder längst nicht nur, wenn sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen: Den Angaben des ADAC zufolge passieren über 30 Prozent der Unfälle im Auto. Damit ist die Mitfahrt im Auto für unter Sechsjährige die gefährlichste, weil unfallträchtigste Art der Verkehrsteilnahme. Der Grund dafür sind oftmals Nachlässigkeiten sowie die Unkenntnis der Eltern beim Anschnallen oder bei der Bedienung von Kindersitzen.
Um eine anregende, sachliche und für alle Parteien angenehme Diskussion auf www.weser-kurier.de sowie auf Facebook zu ermöglichen, haben wir folgende Richtlinien entwickelt, um deren Einhaltung wir Sie bitten möchten.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.