
Vieles, was in Japan Kult ist, wird dort als „kawaii“, eben als niedlich bezeichnet, von der androgynen Ausstrahlung angesagter Boybands über den Lolita-Look der Girlbands bis hin zur japanischen Teenie-Mode, sich möglichst fantasievoll und ausgefallen zu stylen. Jamie-Lee, die deutsche Teilnehmerin des Eurovision Song Contest 2016 adaptierte diesen Manga—Mädchen-Look, wie viele andere deutsche Teenager auch, für sich. „Cool Japan“ macht deutlich, wie Farbholzschnitte aus der Edo-Zeit die Entstehung der Manga-Comic-Kultur entscheidend beeinflussten. Von 1600 bis 1868 reichte diese mehr als 250-jährige Friedensperiode der Blütezeit der bürgerlichen Kultur. „Heute gibt es in Japan auf alle Altersgruppen speziell zugeschnittene Mangas, die sich mit den gesellschaftlichen Strömungen weiter entwickeln“, erläutert Renate Noda. In der Schau gibt es aber auch Anime, die japanischen Trickfilme, Bilder, die vor 100 Jahren laufen lernten, zu bestaunen. Ein weiterer Hingucker sind die Roboter, zu denen die Japaner als Helfer des Menschen ein ganz besonderes Verhältnis haben. Aber auch für Computer- und Videospiele ist der Inselstaat berühmt, so können Besucher in einer Ecke von „Cool Japan“ auch Nintendo spielen. Eine wichtige Rolle im Land der aufgehenden Sonne spielt außerdem das Kabuki- und das Nō-Theater. Das androgyne Männerbild, das die traditionelle Theater-Welt und die Pop-Kultur Japans bis heute prägt, war übrigens auch schon im Mittelater angesagt, wie Renate Noda erläutert. So hätten die Samurai, ähnlich wie die Römer, eine Vorliebe für den Reiz schöner Knaben gehabt. „Cool Japan“ präsentiert die prächtigen Bühnenbilder des Kabuki-Theaters, dessen erotisierende Stoffe gern mit unterschiedlichen Geschlechter-Identitäten spielten. Wie bei Shakespeare standen Schauspieler in Frauenrollen auf der Bühne. Die Ausstellung gewährt aber auch einen Einblick in das Vergnügungsviertel Yoshiwara des alten Edo (heute Tokyo) und die dort gepflegte Kultur der
Geishas, die in Kimonos gewandet, ihre Kunden mit ihren Gesangs- und Tanzkünsten unterhielten.Um eine anregende, sachliche und für alle Parteien angenehme Diskussion auf www.weser-kurier.de sowie auf Facebook zu ermöglichen, haben wir folgende Richtlinien entwickelt, um deren Einhaltung wir Sie bitten möchten.
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