
Das gilt es, am Sonntag, 19. Mai, von 11.30 bis 18 Uhr zu feiern. Unter dem Motto „Tag der offenen Türen – 10 Jahre Erhalt des Sendesaales“ lädt der Verein gemeinsam mit der benachbarten Reha-Klinik am Sendesaal alle Interessierten zu Führungen durch die denkmalgeschützten Räume und die Klinik ein. Letztere feiert in diesem Rahmen ihr achtjähriges Bestehen.
Neben den Führungen stehen unter anderem Kurzkonzerte, medizinische Checks und Vorträge der drei Chefärzte der Reha-Klinik, die auf Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie spezialisiert ist, auf dem Programm. „Wir öffnen die Türen für alle, die interessiert sind, einmal hinter die Kulissen zu schauen“, sagen Peter Schulze, Vorsitzender der Freunde des Sendesaales, und Christian Wolckenhaar, Geschäftsführer der Reha-Klinik.
Alte Bekannte
Für die Kurzkonzerte stehen renommierte Musiker auf der Bühne, die dem Veranstaltungsort seit vielen Jahren eng verbunden sind und sich auch für dessen Erhalt eingesetzt hatten. Dazu zählen der deutsche Jazzmusiker Uli Beckerhoff, der australische Gitarrist Tim McMillan und die deutsche Cellistin Tanja Tetzlaff, die mit McMillan bereits 2009 ein Benefizkonzert für den Sendesaal spielte.
Unter einem Dach vereint dieser den Konzertsaal und ein Aufnahmestudio. In den vergangenen zehn Jahren fanden dort mehr als 900 Konzerte unterschiedlicher Couleur statt – und das Studio ist seitdem an mehr als 100 Tagen pro Jahr für CD-Produktionen belegt.
Der Sendesaal wurde 1952 speziell für Radio- und Studiobedürfnisse gebaut. Radio Bremen nutzte die Räume bis 2008 als größeres Hörfunkstudio für Tonaufnahmen und Mitschnitte von Konzerten. Der Saal steht für eine damals revolutionäre Bauweise. Er ist komplett nach dem Raum-in-Raum-Prinzip gebaut, zudem lagern Decken und Wände des Innenraums an 655 Federn der Außenschale, wodurch der Innenbereich optimal gegen die Geräusche von außen isoliert ist. Diese Tatsache sowie die hervorragende Akustik machen aus dem Saal eine Besonderheit, die seit 2008 denkmalgeschützt ist. Die mehrstufige Bühne sowie der Platz für bis zu 250 Zuhörer schaffen beste Voraussetzungen für intime und lebendige Konzerterlebnisse.
In direkter Nachbarschaft befindet sich die einzige stationäre und ambulante Rehabilitationsklinik in Bremen. Sie nimmt den mit deutlichem Abstand größten Teil des ehemaligen Hörfunkgeländes ein. Ein erfahrenes Team aus Ärzten, Therapeuten, Pflege- und Servicemitarbeitern betreut die Patienten vor Ort ganzheitlich, engagiert und fachübergreifend in Sachen Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung.
Der gesamte Gebäudekomplex von Klinik und Sendesaal gehört zum ehemaligen Funkhaus von Radio Bremen und befindet sich an der Ecke von Bürgermeister-Spitta-Allee und Heinrich-Hertz-Straße in Schwachhausen. Bevor Radio Bremen 2007 in sein heutiges Quartier im Stephaniviertel/Faulenquartier umzog, wurde das alte Gelände inklusive Sendesaal aufgegeben und veräußert – unter Inkaufnahme des Abrisses. Die Bürgerinitiative Verein Freunde des Sendesaales, dem unter anderem alle ehemaligen Musikchefs von Radio Bremen angehören, kämpfte bereits seit 2002 gegen den drohenden Abriss. Der Verein sammelte schließlich mehr als 7000 Unterschriften, mit denen sich die Unterzeichner für den Erhalt des Gebäudes aussprachen. Außerdem beantragte er, den Sendesaal unter Denkmalschutz zu stellen – mit besagtem Erfolg.
Unterstützung erhielt der Verein durch den Investor Klaus Hübotter. Der Bauunternehmer und Mäzen erwarb 2009 gemeinsam mit Rolf Specht, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Specht Gruppe, die auf die Projektierung, den Bau, den Betrieb sowie den Vertrieb von Pflegeimmobilien spezialisiert ist, das Gelände. Damit sicherten sie den Erhalt – und schafften das Thema Abriss endgültig vom Tisch. Die Reha-Apartments wurden in der Zwischenzeit als Kapitalanlage an Einzelinvestoren verkauft.
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