
Hafnarfjörður. „Viele Menschen glauben, sie kommen hier zu uns nach Island, schauen in den Himmel und sehen Nordlichter, aber so ist das nicht“, sagt Kormákur Hermannsson. Er hat im vergangenen Jahr das Aurora Base Camp in Hafnarfjörður, südlich von Reykjavík gegründet. Die Idee dahinter: Hermannsson und sein Team möchten den Gästen vermitteln, wie man Nordlichter entdeckt. „Denn viele Gäste wissen einfach nicht, wonach sie schauen müssen“, sagt der Nordlichtjäger. „Viele haben auch schon Nordlichter gesehen, ohne zu wissen, dass es welche waren.“ Es gebe große Wissens- und Informationslücken die Polarlichter betreffend. So ist ein Grundsatz, dass Aurora Borealis, so simpel es klingt, im Norden erscheinen und man deshalb auch in diese Richtung und am besten auf eine offene Ebene schauen müsse. Ganz wichtig sei, dass man sich von großen Lichtquellen entferne und die Augen an die Dunkelheit gewöhne, sagt Hermannsson. Denn das Nordlicht sei ein sehr schwaches Licht. „Noch viel schwächer als das Mondlicht“, sagt er. Deshalb lasse es sich auch nur nachts sehen.
Zwei Widrigkeiten gebe es, die Nordlichterjäger überwinden müssen: Dunkelheit und Kälte. „Viele Menschen sind auf die Dunkelheit nicht vorbereitet“, weiß Hermannsson. Außerdem wüssten die Besucher oft nicht, wie ein Polarlicht aussehe, denn das sei längst nicht immer grün, sondern changiere von weiß über pink bis blau oder rot.
Wie genau man die Nordlichter zu Gesicht bekommt und welche Fehler man vermeiden soll, dass erläutern Hermannsson und sein Team im Aurora Base Camp, übrigens dem ersten Nordlicht-Stützpunkt mit Lern- und Ausbildungszentrum auf der Insel. Das Camp befindet sich inmitten einer Lavalandschaft, in der drei Glaskuppeln aufgestellt sind. Dort können sich die Gäste nicht nur aufwärmen und heißen Kakao trinken, sondern erhalten auch Tipps. „Wer geduldig ist, wird zu 80 Prozent Nordlichter sehen können“, sagt der Nordlichtjäger.
Infos unter www.aurorabasecamp.is.
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