
Die Heide brennt. Nach einer halben Minute ist alles vorbei, und es qualmt nur noch. Er lebe bereits seit 13 Jahren in der Lüneburger Heide und habe das noch vorher nie erlebt, erzählt Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer des dortigen Tourismusverbandes. „Ein immenses Schauspiel“, sagt er. Der Heidebrand diene der Pflege und die Pflanze wachse innerhalb eines Jahres wieder nach. Nur bei bestimmten Wetterbedingungen werde die Heide abgebrannt, deshalb ist das Schauspiel auch nicht planbar.
Trotzdem habe die Lüneburger Heide auch ansonsten viel zu bieten, sagt von dem Bruch: Der Frühling lockt mit den Lämmern der Heidschnucken. Gegessen werden die schwarzen Lämmer aber nicht zu Ostern. Denn auch die Schafe pflegen die Heide und ziehen tagsüber behütet von einem Schäfer durch das Naturschutzgebiet. Weitere Attraktionen im Frühjahr seien die Ankunft der Kraniche, die Paarungszeit der Moorfrösche, die sich im Mai blau verfärben sowie die Wollgrasblüte.
Der Sommer punktet schließlich mit der Heideblüte. In früheren Jahren begann die meist um den 8. August bis Anfang September. In den vergangenen Jahren blüht die Heide allerdings schon eine Woche früher.
„Viele Besucher sind vor allem von der Ruhe beeindruckt“, sagt von dem Bruch. Denn das 26 Hektar große Naturschutzgebiet sei autofrei. Deshalb sei die Heide auch ideal für Wanderungen und Radtouren, denn das Gebiet sei flach und sanft wellig. 2014 ist der Heidschnuckenweg gar zum schönsten Wanderweg Deutschlands erklärt worden. Er führt über 223 Kilometer von Hamburg bis nach Celle und zieht vor allem ein jüngeres Publikum in die Heide.
Dass sich die Lüneburger Heide aber vor allem auch für Familien eignet, belegt eine Zahl: In der Region gibt es 18 Freizeitparks – vom Serengeti bis zum Heide Park. „Damit sind wir die größte Freizeitregion Europas“, sagt von dem Bruch. Deshalb ist die Region auch vor allem für Tagesausflüge beliebt. Etwa 80 Prozent der Gäste kommen für einen Tag in die Lüneburger Heide.
Im digitalen Zeitungsarchiv bieten wir alle WESER-KURIER-Ausgaben seit 1945 an. Ob Hintergründe zur Geschichte Bremens oder lokale Sportereignisse aus vergangenen Tagen - digitale Zeitungsseiten laden WESER-KURIER Plus-Abonnenten zu Recherchen, zum Erinnern und Stöbern ein.