
Wisst ihr noch, im vorigen Jahr?
Lust aufs Fest und Kerzenschein.
„Morgen, Kinder, wird’s was geben!
Morgen werden wir uns freu’n!“
Welch ein schöner Tag ist morgen!
Neue Freude hatten wir.
Jetzt haben viele Menschen Sorgen,
etliche sind nicht mehr hier.
Denn ins unbeschwerte Leben
drang Gefahr im Frühjahr ein.
Seitdem können alle Menschen
nicht mehr lebenslustig sein.
Ein Virus breitete sich aus
über den ganzen Erdenball.
Gefahr für unser aller Leben!
Corona-Lockdown überall.
Vorbei die Möglichkeit zu reisen,
vorbei Besuche mit den Lieben.
Ins Konzert gehen – nicht mehr möglich.
Wir alle sind zu Haus geblieben.
Kinder durften öffentlich
mit Freunden nicht mehr spielen.
Lehrer, Priester und Pastoren
predigten vor leeren Stühlen.
Das Café der Italiener:
insolvent – die Städte leer.
Menschenmengen in Geschäften
gibt es lange schon nicht mehr.
Die alten Menschen, auch die Kranken
in den Heimen isoliert.
Sich einfach in den Arm zu nehmen,
hat dann nicht mehr funktioniert.
Maske tragen, Abstand halten!
Gefühle zeigen geht nicht mehr.
Bist du traurig, lächelst du?
Dich zu erkennen ist g’rad ziemlich schwer.
Verzicht zu üben, keine Frage,
ist auszuhalten. Wir sind stark.
Doch ohne Liebe möchte niemand
leben, nicht mal einen Tag.
Das Fest der Liebe fällt nicht aus.
Die Mächtigen haben erkannt:
Weihnachten, fürs System Mensch
notwendig, besser: relevant!
Weihnachten bleibt Weihnachten.
Lasst uns feiern, trotzdem freuen.
Verschenkt ein Lächeln, Mut und Liebe,
habt Lust aufs Fest und Kerzenschein.
Dann wird es wie im letzten Jahr:
„Einmal werden wir noch wach.“
„Morgen, Kinder, wird‘s was geben!
Heißa, dann ist Weihnachtstag!“
Michael Jehsert