Bremen. Vom Saulus zum Paulus - Marko Arnautovic hat die Rolle des bösen Buben schnell abgelegt. Werder Bremens Zugang war beim 4:2 (2:1)-Sieg gegen einen schwachen 1. FC Köln der umjubelte Held. Seinem Ruf als Ausnahmefußballer wurde der Österreicher über die vollen 90 Minuten gerecht.
Mit zwei Treffern (36./91. Minute) und einer Vorbereitung avancierte der 21-jährige Österreicher, der in der Vorbereitung mit lustlosen Auftritten mehr Negativ-Schlagzeilen als Tore produziert hatte, zum Matchwinner beim ersten Bundesliga-Saisonsieg des Champions League-Teilnehmers.
"Trainer Thomas Schaaf hat mir in Einzelgesprächen gesagt, was er von mir sehen will und was nicht. Dann habe ich ein paar Sachen geändert. Man kann mich schwer beurteilen. Ich habe manchmal meine Aussetzer, bin aber nicht arrogant", versicherte der Stürmer mit einem gewissen Hang zu Star-Allüren. "Ich bin auf dem Weg zur Bestform, kann aber noch zulegen."
Schaaf hatte ihn, nach seinem guten Kurzeinsatz gegen Genua, erstmals für die Startelf nominiert. "Marko hat ein Image angeklebt bekommen, was nicht passt. Es macht Spaß, ihm zuzuschauen. Er kann uns alle begeistern", sagte der Werder-Trainer.
Auch Clubchef Klaus Allofs lobte das Talent, das er von Inter Mailands Ersatzbank an die Weser geholt hatte: "Er lernt schnell und kann außergewöhnliche Dinge machen. Und er ist auch nach eigenen Fehlern sofort hinterher gegangen. Das war eindrucksvoll."
Für Arnautovic geht es als nächstes international weiter. Am Dienstag reist er zur österreichischen U21-Nationalmannschaft. Das Team tritt am 7. September im EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland an. (dpa/rbm)