Die Werder-Frauen sind ihrer Favoritenrolle bei ihrem Pflichtspiel-Auftakt im DFB-Pokal gerecht geworden und ins Achtelfinale eingezogen. Im Mönchengladbacher Grenzlandstadion besiegten die Grün-Weißen die heimische Borussia mit 3:0 (2:0).
Amira Dahl (7.), Christin Meyer (30.) und Melina Kunkel (90.+2) trafen für die Mannschaft von Trainer Thomas Horsch, der sich über den ungefährdeten Auswärtserfolg freute: „Ich bin sehr zufrieden. Wir wollten von Anfang an vorne rauf gehen, um das Spiel der Gladbacherinnen zu unterbinden und uns entsprechend durchzusetzen. Das ist uns über 90 Minuten gelungen, deshalb war das eine sehr reife Leistung von uns und ein verdienter Sieg.“
Während sich der Zweitligist aus Mönchengladbach bei hochsommerlichen 30 Grad und strahlendem Sonnenschein zunächst akklimatisieren musste, schlug Werder schon früh eiskalt zu: Nach schönem Zuspiel von Michelle Ulbrich hatte Amira Dahl halbrechts im Strafraum zu viel Platz. Die 17-Jährige, die vor der Saison vom HSV an die Weser wechselte, fackelte nicht lange und traf mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zur Führung (7.) – ein Start nach Maß.
Werder-Torfrau Perez so gut wie beschäftigungslos
In der Folge wurden die Gladbacherinnen zwar mutiger, nennenswerte Chancen blieben zunächst aber aus. Diese hatte dafür weiterhin der SV Werder. Erst köpfte Lina Hausicke nach einer Ecke am Tor vorbei (15.), dann traf die Bremer Kapitänin einen Abpraller aus sechs Metern nur mit dem Schienbein (22.). Das mittlerweile überfällige 2:0 besorgte schließlich Christin Meyer, die gleich doppelt von Gladbacher Fehlern profitierte: Erst trat Verteidigerin Suus van der Drift neben den Ball, dann flutschte Torhüterin Luisa Palmen Meyers eigentlich ungefährlicher Abschluss auch noch durch die Hände (30.).
Werder zeigte sich in der Defensive dagegen meist wachsam, sodass Keeperin Catalina Perez lange beschäftigungslos blieb. Wenn die Nationaltorhüterin Kolumbiens doch eingreifen musste, waren die Gladbacher Abschlüsse keine wirkliche Prüfung (17./27.). Stattdessen wäre dem Neuzugang in ihrem ersten Pflichtspiel für Werder beinahe eine Torvorlage gelungen, doch nach Perez‘ langem Abschlag ging Sophie Weidauer im Laufduell in Richtung Gladbacher Tor die Kraft aus (37.).
Nina Lührßen zu uneigennützig
In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatten die Bremerinnen dann gleich zweimal die Möglichkeit zur frühen Vorentscheidung – und Nina Lührßen war jeweils mittendrin. Erst war Werders Nummer 27 zu uneigennützig, nachdem sie ihre Gegenspielerin im Sechzehner stark ins Leere rutschen ließ. Denn statt aus aussichtsreicher Position selbst den Abschluss zu suchen, legte sie in der Mitte quer, Christin Meyer trat aber neben den Ball (43.). Kurz darauf schlug Lührßen mit ihrem feinen Fuß eine Flanke auf Michelle Ulbrich, die Luisa Palmen zu einer Glanztat zwang (45.+2).
Im zweiten Durchgang brachten die Grün-Weißen das DFB-Pokalspiel souverän zu Ende, wirklich nennenswerte Abschlüsse blieben auf beiden Seiten lange aus. Dennoch hätte Christin Meyer beinahe noch ihren Doppelpack erzielt, aber ihr vielversprechender Abschluss im Strafraum wurde im letzten Moment geblockt (79.).
So dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe die eingewechselte Melina Kunkel mit ihrem platzierten Abschluss aus 17 Metern für die endgültige Entscheidung im Grenzlandstadion sorgte (90.+2). Am kommenden Samstag (14 Uhr) starten die Frauen des SV Werder dann mit einem weiteren Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg in die neue Bundesliga-Saison.
- Werder Bremen: Perez – Ulbrich, Brandenburg, Nemeth – Walking (61. Dieckmann), Dahl (61. Josten) , Hausicke, Lührßen, Wirtz (74. Kunkel) – Weidauer, Meyer (81. Weiß)