Bremen. Die tolle Show des Claudio Pizarro hat auch seine Mitspieler begeistert. "Es gibt nicht viele bessere Stürmer als Pizarro. Wir wissen, was wir an ihm haben", lobte Werder Bremens Kapitän Torsten Frings den Peruaner, der mit drei Toren beim 4:1 gegen Twente Enschede die Hanseaten fast im Alleingang in das Achtelfinale der Europa League schoss. Pizarro selbst dachte auch an die Bundesliga und den DFB-Pokal. "Drei Treffer sind auch für mich etwas ganz Besonderes. Dass wir deshalb immer noch in allen drei Wettbewerben dabei sind, macht es doppelt schön", sagte der Top-Angreifer.
Bereits an diesem Samstag wollen die Bremer in Mainz nachlegen und den Heimnimbus des Bundesliga-Aufsteigers mit Hilfe des treffsicheren Pizarros knacken. "Dafür haben wir ihn ja auch verpflichtet. Claudio hat in allen Wettbewerben gezeigt, dass er eine sehr gute Trefferquote hat. Wenn er vollkommen fit ist, gibt er uns ein höheres Maß an Qualität", urteilte Geschäftsführer Klaus Allofs. Pizarro führt nun nach seinem Dreierpack am Donnerstagabend mit acht Treffern die Torjägerliste in der Europa League souverän an.
"Da nehmen wir lieber mehr Geld"
Der enge Terminplan gönnt den Bremern keine Verschnaufpause. Gut 41 Stunden nach dem internationalen Glanzlicht muss die Elf von Trainer Thomas Schaaf erneut antreten. "Das ist nicht schön, aber wir haben uns nun einmal diese Regeln auferlegt", sagte Allofs und demonstrierte angesichts der Belastung Ehrlichkeit: "Wir könnten längere Pausen in den Spielplan einbauen. Aber dann gäbe es weniger Geld. Da nehmen wir lieber mehr Geld."
Bei den Akteuren sei die schnelle Abfolge der Spiele "kein großes Thema", betonte der nach dem Enschede-Spiel am rechten Knöchel angeschlagene Peter Niemeyer: "Jeder von uns weiß, was er für seinen Körper machen muss, um rechtzeitig wieder fit zu sein." Der kurzfristige Ausfall von Stammkeeper Tim Wiese, der wegen eines Muskelfaseranrisses auch in Mainz von Christian Vander ersetzt werden muss, erwies sich zumindest gegen Enschede nicht als Nachteil.
"Ich genieße es, für Werder zu spielen"
Neben Pizarro und Abwehrchef Naldo, der das Tor zum frühen 3:0 erzielte, überzeugte im Bremer Team auch Mesut Özil als Vorbereiter von zwei Toren. Seine Formkurve zeigt deutlich nach oben. "Bei ihm wird es auch immer besser", sagte Allofs. "Die ganze Mannschaft hat gut gespielt und es mir leicht gemacht. Ich genieße es, für Werder zu spielen. Ich habe wieder 100 Prozent Gas gegeben", kommentierte Özil seine Leistung.
Für die Niederländer verkürzte nur Luuk de Jong zum zwischenzeitlichen 1:3. "Wir haben gegen ein internationales Topteam verloren", gestand Enschedes englischer Trainer Steve McClaren die klare Niederlage ein. (dpa)