Selbst das Daumendrücken des großen Rivalen Werder Bremen hat dem Hamburger SV nichts gebracht: Das Team von Trainer Tim Walter verpasste am Montagabend durch eine 1:3 (1:0)-Heimpleite in der Relegation gegen den VfB Stuttgart den Aufstieg in die Bundesliga. Das Hinspiel hatte der Zweitligist deutlich mit 0:3 verloren. Der HSV spielt damit die sechste Saison in Folge nur in der zweiten Liga.
Der SV Werder war im Volksparkstadion prominent vertreten, Sportchef Frank Baumann und Clemens Fritz als Leiter Profi-Fußball verfolgten die Partie von der Tribüne aus. „Ich hätte mal wieder Lust auf ein Nordderby“, hatte Fritz im Vorfeld des Duells gesagt. Auch aus finanziellen Gründen wäre ein HSV-Erfolg für die Bremer besser gewesen. Denn durch einen Abstieg des VfB hätte Werder zwei Millionen Euro mehr an TV-Geldern erhalten. Die Bremer müssen sich nun mit 40 Millionen Euro für die kommende Spielzeit begnügen. In der Vorsaison hatte Werder als Aufsteiger 36 Millionen Euro kassiert.
Für den HSV war das Projekt Aufholjagd gut losgegangen. Sonny Kittel brachte die Gastgeber bereits nach sechs Minuten in Führung, der Volkspark bebte. Doch nach der Pause drehte Enzo Millot mit zwei Treffern (48. und 64.) die Partie. Beim 1:2 patzte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes ganz böse. Das passte irgendwie zur Geschichte der Hamburger. Immer wenn es in den vergangenen Jahren im Aufstiegsrennen spannend wurde, ging alles schief. Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa gelang in der Nachspielzeit sogar noch das 3:1.