Die Geschichte Werder Bremens ist reich an bunten Vögeln, Marko Arnautovic (28) ist ohne Zweifel einer der buntesten. Es gibt etliche Anekdoten, von denen einige lustig sind, andere eher dafür taugen, sich selbst mit großem zeitlichen Abstand fremd zu schämen. Einem österreichischen Polizisten, der seine Fahrzeugpapiere kontrollierte, ließ Arnautovic einst wissen, er habe genug Geld, um sein Leben zu kaufen. Als er zwischen 2010 und 2013 für Werder stürmte, gingen auf der Geschäftsstelle regelmäßig Beschwerden aus der Bremer Gastroszene ein.
Arnautovic hat sich gerne mal danebenbenommen. Der extrovertierte Profi war ein permanenter Stresstest für den Klub, jetzt könnte er noch mal für gute Laune in der Geschäftsführung sorgen. 2013 wurde Arnautovic für 2,8 Millionen Euro zu Stoke City nach England transferiert. Ein Geschäft, das erst ganz kurz vor Ende der Transferperiode geschlossen wurde, weil die Bedingungen schlecht waren. Thomas Eichin, damals Geschäftsführer Sport, musste Arnautovic verkaufen, um den Gehaltsetat zu entlasten, doch Interessenten gab es kaum.
Unterm Strich stand für Werder beim Abschied des Österreichers ein Transferminus von rund 3,5 Millionen Euro. Immerhin handelte Eichin eine Beteiligung von 20 Prozent beim Weiterverkauf heraus, und diese könnte nun zum Tragen kommen. Denn West Ham United bietet 22,6 Millionen Euro für Arnautovic. Noch lehnt Stoke ab, vermutlich aber wird noch ein bisschen draufgelegt und dann geht der Wechsel über die Bühne.
Der ganz normale Wahnsinn in der Premiere League. Einen Millionen-Nachschlag gibt es für Werder trotzdem nicht, denn die Transferbeteilung ist gedeckelt. Maximal 500.000 Euro können die Bremer bei einem Weiterverkauf verdienen. Ein Millionenbetrag wäre natürlich schöner, aber eine halbe Million ist auch nicht zu verachten.