Werder Bremen Wie es für Werders Härtefall Lee Buchanan weitergehen könnte

Bankdrücker während der Saison, durchwachsene Leistung zum Abschluss gegen Union: Lee Buchanan hat keinen leichten Stand bei Werder. Nun könnte sich für den englischen Linksverteidiger ein neuer Weg auftun.
28.05.2023, 15:16 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Malte Bürger Björn Knips

Lange hatte Lee Buchanan auf diesen Moment warten müssen. Schließlich hatte der Linksverteidiger letztmals im Oktober des Vorjahres in der Startelf des SV Werder gestanden. Davor und danach war das Bild immer das gleiche: Buchanan hockte bei Anpfiff auf der Bank, weil Cheftrainer Ole Werner auf seiner Position dann doch lieber der Erfahrung und Routine von Anthony Jung vertraute. Nicht wenige Fans fragten sich deshalb schon, was der 22-jährige Engländer wohl verbrochen haben könnte, dass er höchstens als Einwechselspieler berücksichtigt werde. Nichts, würde Werner wohl entgegnen, der die Entscheidung gegen Buchanan nun als absoluten „Härtefall“ einstufte.

„Tony hat auch nach schlechteren Auftritten immer wieder ein gutes Spiel gemacht. Deshalb hat er schon eine sehr konstante Saison gespielt“, urteilte der Bremer Coach. Buchanan habe dagegen zwar „gute Einwechslungen gehabt. Vielleicht hatte er dann aber auch mal eine schlechtere Trainingswoche, weshalb man sich aus dem Bauch heraus doch gegen ihn entschieden hat“. Eine Entscheidung, die Werner mit Blick auf den gelungenen Klassenerhalt nicht bereut. Trotzdem ist auch dem 35-Jährigen bewusst, dass es zumindest diskutabel sei, ob er Buchanan nicht mal früher und öfter von der Kette hätte lassen sollen. So wie jetzt, als Buchanans Hereinnahme am 33. Spieltag gegen Köln (1:1) sowie die Vorbereitung auf das Saisonfinale bei Union Berlin (0:1) an den Tagen danach stimmten. Deshalb durfte der Brite starten. Und er war gleich schwer gefordert.  

Die erste richtige Grätsche konnte sich jedenfalls sehen lassen, die Lee Buchanan nach neun Minuten auspackte. Mit vollem Risiko war er angerauscht gekommen, hatte am Ende nicht nur den Ball gespielt, sondern auch noch Bekanntschaft mit dem Knie von Gegenspieler Janik Haberer gemacht. Doch der Werder-Profi schüttelte sich nur kurz und überstand auch die folgenden bangen Sekunden, in denen Schiedsrichter Patrick Ittrich die Szene erst als elfmeterwürdig eingestuft hatte. Doch der Strafstoß wurde nach VAR-Hinweis zurückgenommen, Buchanans zweiter Startelfeinsatz hatte seinen ersten Höhepunkt erlebt.

Doch es lief nicht alles perfekt. Mitunter schlichen sich böse Fehlpässe und gefährliche Ballverluste in sein Spiel ein. „Er hat in der ersten Halbzeit sicherlich hier und da seine Probleme gehabt“, hatte auch Werner beobachtet, „aber insbesondere am langen Pfosten hat er ganz viele Situationen mit Kopfbällen entschärft. Insgesamt war das ein vernünftiges Spiel von ihm.“

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Mehr aber eben auch nicht. Und genau das sorgt dafür, dass Buchanans Aufenthalt an der Weser womöglich schon bald eine Auszeit erfährt. Werder fahndet nach einer weiteren Alternative auf der linken Seite, nach Informationen der Deichstube ist ein ähnlich quirliges und offensivfreudiges Profil wie von Mitchell Weiser auf der rechten Außenbahn erwünscht.

Da Anthony Jung gerade erst seinen Vertrag verlängert hat, könnte für Buchanan deshalb eine Leihe – womöglich zurück in die Heimat – anstehen. Mit der Hoffnung, dass der talentierte Engländer stärker zurückkommt und entweder direkt bei Werder durchstartet oder aber für einen anderen Klub so interessant wird, dass er eine ansehnliche Ablöse generiert.

So oder so, wichtig ist für Lee Buchanan vor allem eines: Spielpraxis. Weil genau diese für ihn in Bremen zuletzt spärlich gesät war, streikte womöglich gegen Union Berlin schon nach einer Stunde die Oberschenkelmuskulatur. Und so musste er wieder einmal Platz machen für Anthony Jung, der somit in allen 34 Saisonspielen zum Einsatz kam. Und Buchanan muss wieder einmal warten. Nicht so sehr auf seine Genesung. Aber zumindest darauf, wie es mit ihm weitergeht.

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