Bremen/München. Das Aus im DFB-Pokal löst bei Werder Bremen zunächst keine Aktivitäten auf dem Transfermarkt aus. Werder-Boss Klaus Allosf hat den Kauf neuer Spieler als Reaktion auf die 1:2-Niederlage beim 1. FC Heidenheim abgelehnt.
In der Sport1-Sendung "Doppelpass" äußerte sich Allofs außerdem zu weiteren Themen.
Zu Werder Bremens Pokal-Aus:
- "Wir hatten das Glück, dass wir mit 1:0 in Führung gegangen sind und hatten die Möglichkeit zum 2:0. Dann ist das Spiel komplett gekippt."
- "Wir haben uns blamiert und dem Verein sportlichen und finanziellen Schaden zugefügt."
- "Natürlich wollte die Mannschaft gewinnen."
- "Da fehlten viele kleine Dinge. Man kann das Spiel nur entscheiden, wenn man ein hohes Tempo geht und die Räume eng macht. Das ist der Unterschied zwischen den Ligen, der sich dann bemerkbar macht."
Zur Sitzblockade der Werder-Fans nach der Niederlage beim 1. FC Heidenheim:
- "Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn man als Fan eine so lange Fahrt auf sich genommen hat."
- "Es sind nicht mehrere Geschosse geworfen worden, sondern nur ein Bierbecher."
- "Das ist keine neue Situation. Das hatten wir auch, als wir letzte Saison vom Spiel beim Hamburger SV zurückkamen. Das fand ich positiv, weil wir mit den Fans reden konnten."
- "Gestern war es ganz anders. Gestern gab es nicht die Möglichkeit zur Diskussion, deshalb sind wir auch nicht ausgestiegen."
Zu möglichen Spielerverkäufen:
- "Es war immer ein Teil unserer Einnahmen, dass wir Spieler abgegeben haben. Sollte es Angebote geben, sind wir gesprächsbereit. Aber im Moment gibt es da keine Anzeichen für."
Zu vergangenen Neuverpflichtungen:
- "Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Geld investiert. Zuletzt sind die Spieler nicht so eingeschlagen, wie wir das schon mal erlebt haben. Micoud, Diego und Klose sind besser eingeschlagen."
Zu Vertragsverhandlungen mit Tim Wiese:
- "Ich kann mir vorstellen, dass wir in den nächsten Monaten zu einer Vertragsverlängerung kommen. Wir haben das im Moment gestoppt, weil die Rahmenbedingungen nicht da sind. Gleiches gilt für Per Mertesacker."
Zur Personalsituation:
- "Wir müssen die Spieler zu Stars machen, das ist unser Los. Diego war kein Star, als er zu uns gekommen ist und Özil war kein Stammspieler bei Schalke."
Zur kommenden Saison:
- "Wir wissen, dass wir vor einer schweren Saison stehen, aber das ist auch bei anderen Mannschaften in der Bundesliga so."
- "Auch in den Jahren, in denen wir uns für die Champions League qualifiziert haben, waren wir immer vor einer schweren Saison. Wir sind im Moment zu anfällig, wir kriegen das schnelle Umschalten nicht hin. In der Vorbereitung ist das teilweise gut gelungen."
Zu Werders finanzieller Lage:
- "In den letzten Wochen ist das Thema dramatisiert worden. Wir werden die vergangene Saison wieder mit einem großen Plus abschließen, aber man weiß auch, dass das Plus aus Champions-League-Einnahmen und den Verkauf von Özil entstanden sind."
- "Wir müssen vorsichtig agieren und da gibt es keinen Meinungsunterschied beim Aufsichtsrat und der Geschäftsführung."
- "Die Philosophie war immer, nicht mehr Geld auszugeben, als man einnimmt. Wenn man nicht in der Champions League spielt, kann man nicht von jetzt auf gleich auf eine neue Situation reagieren und die Spielerverträge sofort anpassen. An diesem Punkt sind wir jetzt."
- "Wir haben für Werder-Verhältnisse wieder gut investiert. Wie haben Mehmet Ekici und Lukas Schmitz verpflichtet. Wir haben mit Sokratis Papastathopoulos einen weiteren sehr guten Spieler in unseren Reihen."
- "Da geht es nicht nur um die Ausleihgebühr, da stehen ja auch noch Gehälter hinter, von daher muss man sich schon überlegen und das Risiko abwägen."
Zum möglichen Wechsel von Aleksandar Ignjovski zu Werder Bremen:
- "Wenn wir ihn verpflichten würden, wäre das auch ein Wechsel für die Zukunft. Am Freitag waren mit Naldo, Mertesacker und Prödl drei Spieler beim Abschlusstraining, die bald wieder dazukommen werden. Wir haben dort keine Notwendigkeit, da etwas zu tun. Aber wenn wir uns Talent sichern könnten, dann sollten wir das tun. Das werden wir in den nächsten Tagen besprechen."
Zum Verhältnis zwischen Werders Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat mit Willi Lemke an der Spitze:
- "Die heile Werder-Welt existiert nicht. Wir müssen uns auch reiben und haben unterschiedliche Auffassungen, aber es gibt keinen Streit"
Zur Stimmung rund um den Verein:
- "Es weht insgesamt ein rauerer Wind."
Zur möglichen Verlängerung des eigenen Vertrags:
- "Der Aufsichtsrat hat gesagt: 'Wenn Du zu Gesprächen bereit bist, gib' ein Zeichen'. Ich habe gesagt, dass es in einer turbulenten Phase wie jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist. Wenn das erledigt ist, dann werden wir uns zusammensetzen."
- "Grundsätzlich ist bei Thomas Schaaf und mir die Bereitschaft vorhanden, weiter für Werder zu arbeiten."