Es ist die große Frage beim SV Werder Bremen nach der Hinrunde der zweiten Liga: Darf ein Tabellenneunter vom Aufstieg träumen und sogar sprechen? Ja, er darf! Denn es gibt tatsächlich einen sehr ähnlichen Fall – und der macht den SC Paderborn zum großen Vorbild des SV Werder Bremen.
Es geht um die Saison 2013/14. Der SC Paderborn belegte nach 17 Spieltagen mit 23 Punkten Rang neun und stieg am Ende sogar als Tabellenzweiter direkt auf. So eine fulminante Aufholjagd von Platz neun aus ist keiner anderen Mannschaft in diesem Jahrtausend gelungen. Trainer war dort damals übrigens Andre Breitenreiter.
Dem Büro für absurde Statistik (BaSta) ist dieser Coup nach Ende der Hinrunde in Verbindung mit Werder natürlich sofort aufgefallen. Aus der Spezial-Abteilung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe gab es umgehend einen Hinweis an unsere Deichstube. Schließlich kann dem SV Werder und dessen Fans damit viel Mut gemacht werden. Zumal die Bremer sogar noch drei Zähler mehr auf dem Konto haben als einst die Paderborner – und nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz sowie sechs auf Rang zwei. Bei den Ostwestfalen waren es fünf beziehungsweise neun Zähler.
Es gibt noch mehr Beispiele
Es ist also noch alles möglich! Das zeigt auch das Beispiel 1899 Hoffenheim. Der Emporkömmling von Mäzen Dietmar Hopp sammelte in der Hinrunde der Saison 2007/08 als Tabellenachter nur 22 Punkte und schaffte dann doch noch den erstmaligen Sprung ins Fußball-Oberhaus. Und es gibt weitere Mutmacher. Für Eintracht Frankfurt ging es in der Spielzeit 2004/05 nach 25 Punkten in der Hinrunde am Ende doch noch hoch, genauso wie für den 1. FC Nürnberg in der Saison 2008/09. Und nicht zu vergessen der SC Paderborn. Die Ostwestfalen schafften auch 2018/19 nach 25 Punkten aus der Hinrunde als Tabellensiebter noch die große Sensation.
Aber wie das bei Statistiken eben so ist, findet sich auch eine ganz andere Perspektive. RW Oberhausen sammelte in der Hinrunde der Saison 2000/2001 wie Werder 26 Punkte und damit so viele wie kein anderer Tabellenneunter in diesem Jahrtausend. Doch am Ende langte es nur zu Rang zwölf. Und wer mag noch wirklich an die Vorsaison denken, als Werder nach dem 24. Spieltag mit 30 Punkten statistisch gesehen eigentlich nicht mehr absteigen konnten – und es dann doch tat...