Cedrick Makiadi kennt Abstiegskampf. Er erlebte ihn mit dem SC Freiburg und zuvor schon mit dem VfL Wolfsburg: 2006 bewahrte er sogar den VfL im letzten Saisonspiel mit einem Tor und einer Vorbereitung vor dem Sturz in Liga zwei. Nun steht der 29-Jährige in Bremen vor einer ähnlichen Situation. In einer kleinen Presserunde warnt er vor der Gefahr, in der Werder schwebt. Thorsten Waterkamp fragte und schrieb mit.
Herr Makiadi, Sie haben in Jerez angekündigt, dass die Rückrunde schwieriger wird als die Hinrunde. Entspricht die jetzige Situation Ihren Befürchtungen?
Cedrick Makiadi: Sie hat meine Vorstellungen noch übertroffen. Dass die Rückrunde schwerer wird, war klar. Aber dass wir nach zwei Spielen nur einen Punkt haben, das ist einfach zu wenig. Jetzt haben wir zwei schwere Heimspiele vor der Brust. Wenn wir vorher geschlafen haben, müssen wir jetzt wach werden.
Wie ist es zu erklären, dass im Spiel der Mannschaft keine Entwicklung zu erkennen ist? Zumindest keine positive?
Wenn man sich die letzten Spiele anschaut, dann geht die Entwicklung nicht in die richtige Richtung. Wir sollten jetzt aufwachen. Jetzt haben wir noch viele Möglichkeiten, die Karre wieder umzustoßen. Wir haben noch 15 Spiele.
Schläft die Mannschaft?
Vielleicht haben wir es als ganze Mannschaft schleifen lassen. Jetzt müssen die Alarmglocken läuten, wo wir noch drei, vier Punkte Vorsprung haben. Aber auf die dürfen wir uns jetzt nicht verlassen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, rutschen wir unten rein – und dann musst du am Ende hoffen, dass die anderen verlieren. In diese Situation dürfen wir uns nicht begeben.
Ist es Schlafmützigkeit oder Angst, die die Mannschaft hemmt?
Angst glaube ich nicht. Aber es kann gut sein, dass eine gewisse Verunsicherung in der Mannschaft steckt. Die müssen wir selbst abstellen.
Auffällig ist, dass keinerlei Automatismus im Spiel vorhanden ist. Vieles wirkt wie zufällig.
Wir trainieren das alles ja vernünftig. Aber wenn es ans Umsetzen geht, schaffen wir es einfach nicht. Darin liegt zurzeit unser Problem.
Läuft Ihnen die Zeit davon?
Wir dürfen uns zumindest nicht mehr viel Zeit lassen und der Illusion hingeben, dass es irgendwie schon wieder wird.
Sie haben Abstiegskampf schon selbst miterlebt, in Wolfsburg wie in Freiburg. Erkennen Sie Parallelen zur heutigen Situation bei Werder?
So eine Situation ist immer vereinsabhängig, man kann das nicht eins zu eins miteinander vergleichen. Was wichtig ist: Wir haben einigen Vorsprung auf die Nichtabstiegsplätze, aber wir dürfen uns auf diesen Punkten nicht ausruhen. Das ist das Entscheidende. Gegen Dortmund müssen wir fighten – das muss die oberste Priorität sein.