Wegen einer Auseinandersetzung mit einem Polizisten im Juli 2017 ist der frühere Nationalspieler Malis Anfang Januar schuldig gesprochen und am 11. Januar vor einem Training seines aktuellen Clubs, dem FC Sochaux, verhaftet worden.
Entsprechende Medienberichte bestätigte der französische Zweitligist nun notgedrungen. Zuvor hatte der FC Sochaux zu den Hintergründen des wochenlangen Fehlens seines Spielers Sambou Yatabare geschwiegen. In einem knapp gehaltenen Statement des Clubs zur Inhaftierung und Verurteilung Yatabares heißt es nun: „Zu dieser privaten Situation, die nichts mit dem FCSM zu tun hat, wird sich der Verein nicht weiter äußern.“
Der 33-jährige Ex-Mittelfeldspieler, der in dieser Saison nur zwei Spiele bestritten hat, kam im Juli 2017 wegen Gewalt gegen einen verdeckt ermittelnden Grenzpolizisten in Haft, dem er bei einer Auseinandersetzung auf einem Parkplatz des Flughafens Roissy „heftig ins Gesicht geschlagen“ haben soll. Der Polizist habe dabei eine Augenverletzung erlitten, bei der ein Sehnerv betroffen gewesen sein soll. Zuvor soll Yatabare den Polizisten mit seinem Auto geschnitten haben. Nach Angaben des Polizisten habe Yatabare ihn attackiert, obwohl dieser sich zuvor ausgewiesen und seine Dienstwaffe gezeigt habe. Yatabare bestreitet diesen Umstand jedoch vehement und behauptet, er habe keinerlei Kenntnis davon gehabt, dass es sich um einen Polizisten gehandelt habe.
Mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt
Im Gegenteil: Der Mann habe sich „in keinem Moment“ als Polizist zu erkennen gegeben, habe stattdessen eine Waffe auf ihn und seine Familie gerichtet, die ebenfalls im Auto saß, behauptet der Ex-Werder-Profi. Auf Bitten von Yatabares Frau habe der Mann die Waffe ins Auto gebracht, den Fußballer daraufhin aber zu einem Kampf herausgefordert. Als der Mann dann auf ihn zukam, habe er ihn mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt, gab Yatabare zu. Erst ein paar Tage nach dem Vorfall habe der damalige Profi des SV Werder Bremen auf einem Polizeirevier erfahren, „dass es sich bei dieser Person um einen Polizisten handelt“, behauptete Yatabare, der nun zu zwölf Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Kurios: Weder Sambou Yatabare noch sein Anwalt waren bei der finalen Gerichtsverhandlung Anfang Januar anwesend. Der Grund: Yatabare habe seinen Wohnsitz nach seinem Wechsel nach Sochaux im vergangenen Sommer nicht umgemeldet. Zudem sei die Vorladungsmail des Gerichts an einen veralteten Mail-Account seines Anwalts geschickt worden, der gehackt und deshalb nicht mehr verwendet worden sei. Immerhin gibt es für den Ex-Profi des SV Werder Bremen noch ein wenig Hoffnung: Im Frühjahr soll der Fall neu verhandelt werden.