Gut möglich, dass Patrick Herrmann gegen Werder Bremen wieder das passiert, was bei ihm schon rekordmäßig oft passiert ist: eine Ein- oder Auswechslung. Der Außenstürmer von Borussia Mönchengladbach hält mit 301 Teilzeit-Einsätzen den Rekord in der Bundesliga. Nur 39 Mal durfte er durchspielen. Der 32-Jährige spricht im Interview mit unserer Deichstube aber nicht nur über diese Besonderheit, sondern auch über das Duell mit Tabellennachbar Werder (20.30 Uhr/DAZN live) und die Chancen auf das internationale Geschäft.
Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel? Und will Borussia die Revanche für das 1:5, Patrick Herrmann?
Patrick Herrmann: Natürlich keine guten. Wir haben damals eine rabenschwarze Anfangsphase erwischt. Am Freitag beginnt es aber von vorn, und natürlich möchten wir unser Heimspiel gerne gewinnen.
Werders Doppelspitze Ducksch und Füllkrug hat in jener Partie gewirbelt. Wie will die Borussia die Torjäger in den Griff bekommen?
Dadurch, dass wir es als Mannschaft gemeinsam lösen und konzentriert verteidigen – darauf kommt es in jedem Spiel an.
Es ist ein Duell der Tabellennachbarn. Auch ein Duell auf Augenhöhe?
Bremen spielt eine gute Saison und ist sicherlich kein klassischer Aufsteiger, sondern gefühlt immer Bundesligist. Nicht nur im Hinspiel hat Werder gezeigt, dass es eine gute Mannschaft hat, sondern auch in anderen Spielen haben die Bremer ihre Klasse nachgewiesen. Eine gute Mannschaft haben wir aber auch und wollen das am Freitagabend auch zeigen.
Ist es für beide Teams die letzte Chance, in den Kampf um Platz sieben einzugreifen?
Nein, die letzte Chance ist es sicherlich nicht – es sind ja immer noch zehn Spiele zu spielen, es ist unabhängig vom Spielausgang am Freitagabend noch vieles möglich.
Beide Klubs stehen im Niemandsland der Liga. Werder als Aufsteiger ist damit zufrieden. Kann diese Platzierung der Anspruch der Gladbacher sein?
Ich würde es eher Tabellenmittelfeld nennen. Es ist wohl so, dass wir den einen oder anderen Punkt haben liegen lassen – mal durch einen unglücklichen Spielverlauf wie vergangenes Wochenende in Leipzig, aber auch durch Spiele, in denen wir nicht über die volle Distanz unser komplettes Leistungsvermögen abrufen konnten. Wir arbeiten daran, Konstanz in unsere Leistungen zu bringen – und womöglich gelingt es uns auf diese Weise auch, in der Tabelle zu klettern.
Ist Bremen die Überraschung der Saison?
Mich persönlich überrascht die gute Saison der Bremer nicht, Werder hat eine gute Mannschaft – zumal es in dieser Spielzeit einige Überraschungsteams gibt, ob positiv oder negativ.
In der Abstiegssaison war die Lage in Bremen ähnlich wie jetzt. Ein satter Vorsprung auf die Abstiegsränge. Werder fühlte sich gesichert und stieg doch ab. Gerät Werder in dieser Spielzeit nochmals in Gefahr?
Das glaube ich nicht, aber ein Urteil über Parallelen zu Werders Abstiegssaison stehen mir nicht zu.
Sie halten den Rekord bezüglich Teilzeiteinsätzen in der Liga. Ist das ein Rekord, den man gerne innehat?
Ich bin da, wenn der Trainer mich braucht – egal ob in der Startelf oder von der Bank aus. Unabhängig davon wie viele Minuten ich auf dem Platz stehe, versuche ich immer der Mannschaft zu helfen. Zudem bin ich dadurch inzwischen der Spieler mit den viertmeisten Bundesliga-Einsätzen für Borussia. Das macht mich schon stolz.