Als Werder Bremen im Mai 1965 zum ersten Mal Deutscher Meister wurde, zählte er zu den Leistungsträgern des Teams. Immer auf dem Platz, zweikampf- und kopfballstark und überhaupt immer für die Kollegen da. Dabei war er erst ein Jahr zuvor, im Sommer 1964, aus Saarbrücken an den Osterdeich gewechselt. Bis zu seinem Karriereende 1970 sammelte er stolze 184 Spiele in der Bundesliga für die Bremer an – nun ist Heinz Steinmann im Alter von 85 Jahren gestorben.
„Er war ein hochanständiger Mensch und ein großartiger Fußballer, einer der wichtigsten in unserer Mannschaft“, betont Max Lorenz, ebenfalls eine Werder-Legende, die 1965 mit Steinmann gemeinsam den Titelgewinn feierte. Auch nach ihrer aktiven Laufbahn blieben die beiden Männer Kollegen, arbeiteten gemeinsam für Jacobs Kaffee in Bremen. „Auf Heinz war wirklich immer Verlass“, erinnert sich Lorenz.
Bereits 1969 zog Steinmann aus Bremen-Vahr ins niedersächsische Umland nach Achim, wo er mit seiner Frau bis zu seinem Tod lebte, zuletzt in einer altersgerechten Wohnung nahe der Innenstadt. Seinen früheren Verein Werder Bremen hat der Meisterspieler dabei nie aus dem Blick verloren, auch wenn Besuche des Weserstadions nach einer Operation am Rücken für ihn nicht mehr möglich waren.

Heinz Steinmann gewinnt in der Saison 1967/1968 ein Kopfballduell gegen Bayern-Stürmer Gerd Müller.
Einst war es Trainer Willi Multhaup gewesen, der Steinmann in den Norden lotste. 1959 waren beide mit Schwarz-Weiß Essen, dem Verein aus ihrer gemeinsamen Heimatstadt, DFB-Pokalsieger geworden. Im Finale gegen Borussia Neunkirchen hieß es am Ende 5:2. Für Steinmann folgte ein kurzes Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken, ehe seine sechsjährige Ära bei Werder begann.
„Er war vom ersten Tag an nicht mehr wegzudenken bei uns“, sagt Max Lorenz über den ehemaligen Vorstopper, der am 8. Mai 1965 unwissentlich zur zentralen Figur eines ikonischen Moments wurde.
Als Werders Spieler nach einem 3:0 gegen Dortmund vom Platz kamen, erfuhren sie, dass Köln, der ärgste Rivale im Titelrennen, nur 0:0 gegen Nürnberg gespielt hatte – und sie damit Deutscher Meister waren. Genau in dieser Sekunde entstand ein Foto, in dessen Zentrum: Heinz Steinmann, den Oberkörper leicht vorgebeugt, den Mund zum Jubelschrei geöffnet. Bis heute ist es eines der berühmtesten Motive der Vereinsgeschichte. „Es war die pure Freude“, sagte Steinmann vor einigen Jahren beim Betrachten des Bildes.

Jubelschrei eines Meisters: Heinz Steinmann nach dem Titelgewinn 1965.