Für den früheren Werder-Trainer Markus Anfang wird es im Impfpass-Skandal immer ungemütlicher. So ermittelt die Bremer Staatsanwaltschaft in einem weiteren Fall gegen den Bremer Ex-Coach, wie Pressesprecher Frank Passade am Donnerstag gegenüber unserer Deichstube bestätigte. Zuvor hatte „buten un binnen“ darüber berichtet. Der Vorwurf ist nicht unerheblich: „Es handelt sich um das Gebrauchen einer gefälschten Urkunde“, sagte Passade.
Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass Markus Anfang gegenüber der Staatsanwaltschaft bereits im Dezember eingeräumt hat, dass sein Impfausweis tatsächlich eine Fälschung ist. Nun geht es ganz konkret um die Nutzung dieses illegalen Dokumentes – und zwar während einer Karnevalsfeier in Köln im vergangenen Herbst.
Anfang hatte sich in der Verkleidung eines Kochs auf der Party im Rheinland aufgehalten. Da dort für eine Teilnahme allerdings die 2G-Regel galt und der 47-Jährige zu diesem Zeitpunkt, wie inzwischen gesichert ist, nicht geimpft war, muss er mit falschen Papieren einen Zutritt ermöglicht haben.
Staatsanwaltschaft hofft auf baldiges Ende der Ermittlungen
Während es nicht unwahrscheinlich ist, dass Markus Anfang vor Gericht für die reine Fälschung des Impfpasses mit einer Geldstrafe davonkommt, drohen dem Ex-Profi in dem jetzigen Fall wesentlich größere juristische Folgen. „Ganz nüchtern betrachtet sieht das Gesetz dafür eine Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren vor“, erklärte Passade. „Das ist der Strafrahmen, der ganz pauschal vorgesehen ist.“
Wie hoch das Urteil letztlich für Markus Anfang ausfällt, ist noch unklar, da die Ermittlungen der Bremer Staatsanwaltschaft weiter andauern. Frank Passade glaubt dennoch, dass ein Ergebnis nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt. „Wir hoffen, auch da sehr zeitnah zu einem Ende zu kommen“, sagte er.