Nicals Füllkrug wusste, dass dies ein besonderer Abend wird. Dass ihm ein Moment bevorsteht, an den er sich für immer erinnern wird. "Das ist heute ein ganz besonderer Tag", strahlte der Stürmer nach dem 2:1-Erfolg seines Teams am "Sky"-Mikrofon, meinte damit aber weder die drei Punkte, noch seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0, sondern etwas ganz anderes.
Vor der Partie war Füllkrug gemeinsam mit seiner dreijährigen Tochter Emilia an der Hand ins restlos ausverkaufte Weserstadion eingelaufen, womit er sich und ihr einen Traum erfüllt hatte. "Es war ganz toll. Ich glaube, ich war aufgeregter als sie", schmunzelte der Angreifer, dessen Tochter im lachsfarbenen Werder-Trikot und mit Puppe im Arm den Rasen betreten hatte. "Sie freut sich jedes Mal, wenn sie ins Stadion gehen und ihr Trikot anziehen darf. Sie kann das Werder-Lied auswendig", berichtete der stolze Papa Füllkrug, den der besondere Vater-Tochter-Moment offenbar schon während des Spiels beflügelt hatte.
Einsatz steht auf der Kippe
30 Minuten waren absolviert, als Füllkrug einen herrlichen Bremer Angriff mit seinem zehnten Saisontreffer zum 1:0 abschloss. Für den Werder-Profi ein weiterer Höhepunkt eines Abends, den er beinahe als perfekt hätte verzeichnen können - wenn da nur nicht die Rücken- und Wadenprobleme gewesen wären, wegen denen er bereits nach einer Stunde hatte ausgewechselt werden müssen. Füllkrugs Einsatz im kommenden Auswärtsspiel beim FC Bayern München (Dienstag, 20.30 Uhr) steht deshalb auf der Kippe. Ob sich die Blessur am Ende gar auf eine mögliche WM-Nominierung des Stürmers auswirkt? Unklar. Fest steht jedoch: Als ein strahlender Niclas Füllkrug am Samstagabend über das gemeinsame Einlaufen mit seiner Tochter sprach, war alles andere ohnehin zweitrangig.