Ole Werner ist zufrieden, oder sagen wir: Damit, wie die vergangenen 14 Tage gelaufen sind, kann der Chefcoach des SV Werder Bremen ziemlich gut leben. „Von der Trainingsarbeit her waren es zwei gute Wochen für uns“, sagt der 34-Jährige, der mit seiner Mannschaft während der Länderspielpause an einigen Details geschraubt hat. Abläufe im letzten Drittel, die Besetzung im Zentrum, das Finden der richtigen Zuordnung, solche Sachen, die in den Augen des Trainers zuletzt nicht ganz optimal gelaufen sind. „Jetzt gilt es, das Ganze auf dem Platz sichtbar zu machen“, fordert Werner vor dem anstehenden Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (Sonntag, 17.30 Uhr), dessen Bedeutung er allerdings nicht überhöhen will. Von einer möglichen Vorentscheidung im Kampf gegen den Abstieg möchte er jedenfalls nichts wissen.
Zur Ausgangslage: Mit ihren 31 Punkten auf dem Konto befinden sich die Bremer vor dem 26. Spieltag nach wie vor in einer komfortablen Situation, die bei einem Heimsieg gegen Konkurrent Hoffenheim (22 Punkte) noch ein wenig angenehmer werden könnte. Dem würde ganz grundsätzlich wohl auch Werner nicht widersprechen, nur möchte er sich vor dem Spiel eben weiterhin nicht öffentlich mit der Tabelle beschäftigen. An dieser Herangehensweise des Trainers hat sich auch während der langen Länderspielpause nichts geändert.
„Für uns geht es darum, dass wir unser Heimspiel gewinnen wollen. Natürlich kommen wir jetzt in eine Phase, in der sich Dinge allmählich entscheiden können, aber sie entscheiden sich nicht acht oder neun Spieltage vor Schluss“, sagt Werner – und hält fest: „Es ist nicht so, dass dem Spiel gegen Hoffenheim tabellarisch eine größere Bedeutung zukommt als den Aufgaben, die danach noch vor uns liegen.“ Auch das Spielchen mit der Favoritenrolle macht Werner explizit nicht mit: „Wir lassen uns nicht vom Hoffenheimer Tabellenplatz blenden.“
Bis zum jüngsten 3:1-Erfolg über Hertha BSC, mit dem sich die Mannschaft von Neu-Trainer Pellegrino Matarazzo am 18. März in die Länderspielpause verabschiedete, hatte Hoffenheim seit Mitte Oktober nicht mehr gewonnen, stattdessen aus 14 Ligaspielen lediglich zwei Pünktchen zusammengetragen. „Sie haben zuletzt aber viele Spiele sehr knapp und nach sehr unglücklichen Verläufen nicht für sich entscheiden können“, betont Werner, der den kommenden Gegner nach wie vor als „sehr gute Bundesligamannschaft“ einstuft. Und zudem als eine, die seiner eigenen in Sachen Auftreten und Spielweise durchaus ähnelt.
„Es treffen zwei offensivstarke Teams aufeinander, die eine sehr ähnliche Herangehensweise haben. Beide stehen für mutigen, leidenschaftlichen Fußball. Deshalb wird es auch ein leidenschaftlicher und umkämpfter Kick.“ Auch darauf hat Werner seine Spieler während der langen Pause eingestellt, damit es am Sonntag bloß nicht zum Fehlstart in den letzten Abschnitt der Saison kommt. Denn selbst wenn freilich noch keine Entscheidung fällt, so ist Ole Werner klar: „Für uns geht es weiterhin darum, uns vor den letzten Spieltagen in die bestmögliche Ausgangssituation zu bringen, um unsere Ziele erreichen zu können. Und dabei helfen logischerweise Punkte.“