Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug haben den SV Werder Bremen fast im Alleingang zurück in die Bundesliga geschossen. Trotzdem wird im Umfeld des Clubs diskutiert, ob das Duo auch gut genug ist für Deutschlands Fußball-Oberhaus. Dabei könnte bald ein ganz anderes Problem auftauchen. Durch ihre Treffsicherheit haben die selbst ernannten „hässlichen Vögel“ Begehrlichkeiten geweckt – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Nach Informationen der DeichStube gibt es zwar noch kein konkretes Angebot, aber erstes Interesse – und die Transferphase beginnt ja gerade erst.
„Da mache ich mir keine Sorgen“, wiegelt Clemens Fritz als Leiter Profifußball allerdings sofort ab und argumentiert: „Sie fühlen sich hier wohl, sind mit uns aufgestiegen und haben noch Vertrag.“ Bei Ducksch läuft der Kontrakt bis 2024, bei Füllkrug bis 2023. Allerdings ist Werder nach eigenen Angaben gezwungen, einen Transferüberschuss zu erzielen, da ist der Verkauf mindestens eines Leistungsträgers fast unumgänglich. Und so kommen fast zwangsläufig die beiden Topstürmer ins Spiel. Ducksch kann für eine festgeschriebene Ablösesumme von 5,5 Millionen Euro gehen, bei Füllkrug wären die Konditionen frei verhandelbar. Das Internetportal transfermarkt.de schätzt dessen Marktwert auf 2,5 Millionen Euro.
Sollten echte Angebote auf den Tisch kommen, wird sich Werder damit beschäftigen müssen. So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Ducksch hat in dieser Saison 21 Treffer erzielt – einen davon für Hannover gegen Werder, Füllkrug 19. Letzterer hat zudem bewiesen, dass er nach seinen Knieverletzungen wieder absolut fit ist. Der 29-Jährige hat nur eine Partie verpasst. Ähnlich zuverlässig ist Ducksch. Der 28-Jährige fehlte auch nur einmal – wegen einer Infektion mit Covid-19. Gemeinsam waren sie Werders Lebensversicherung – erzielten 39 der 65 Werder-Tore.
Während Füllkrug schon gezeigt hat, dass er auch in der 1. Liga funktionieren kann, lief es dort für Ducksch bislang nicht so gut. Diesen Beweis will er unbedingt noch erbringen. Und Füllkrug hängt extrem an dem Verein, bei dem er es einst von der Jugend bis zu den Profis geschafft hat. Er ist eines der Gesichter des Aufstiegs, weil er diesen Erfolg so sehr wollte wie kaum ein anderer. Deswegen müsste schon viel passieren, dass auch die beiden Spieler selbst ins Grübeln kämen. Doch die Chance, einen noch größeren Schritt nach vorne zu machen als zum Beispiel den Aufstieg, ist im Fußball schon immer sehr verlockend gewesen.