Nanu, eigentlich empfindet der SV Werder Bremen den Hamburger SV als großen Nordrivalen. Doch in der Relegation zur Bundesliga ist das anders, in den Partien gegen Hertha BSC am Donnerstag und am Montag darauf drücken die Bremer den Hamburgern sogar die Daumen – allerdings auch aus purem Eigennutz. „Für uns wäre es finanziell attraktiver, wenn der HSV aufsteigen würde, weil wir dadurch rund zwei Millionen Euro mehr Fernseh-Geld bekommen würden“, erklärt Werder-Boss Klaus Filbry auf Nachfrage unserer Deichstube.
Die Grün-Weißen würden in der TV-Geld-Tabelle dann vor dem HSV rangieren und nicht hinter der Hertha. Aber der 55-Jährige denkt nicht nur an die Finanzen: „Es wäre auch für unsere Fans schön, weil es dann wieder zwei packende Nordderbys geben würde.“ Drei Jahre lange hatte der Norden durch den Abstieg des HSV auf diese direkten Duelle verzichten müssen, dann folgte Werder dem ehemaligen Bundesliga-Dino in die 2. Liga. Dort gab es erst eine schmerzhafte 0:2-Heimpleite und später einen 3:2-Triumph in Hamburg. Es war wieder alles dabei gewesen, was so ein Nordderby so besonders macht.
Während sich die Bremer oben festsetzen konnten, kam der HSV gehörig ins Schlingern. Der Aufstieg hatte sich fast schon erledigt, doch eine fulminante Siegesserie bescherte den Hamburgern zumindest noch Rang drei und damit die Relegation. „Wir haben Respekt vor der Arbeit, die Tim Walter und Jonas Boldt beim HSV geleistet haben“, meinte Filbry. Aber natürlich ist er auch froh, dass Werder seinen zweiten Platz am letzten Spieltag verteidigen und direkt aufsteigen konnte.
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