„Erst mal muss ich noch tiefer in das Thema eintauchen, dann entscheide ich, ob ich wirklich als Trainer arbeiten will oder doch etwas anderes mache“, sagt Bargfrede. Vor ihm liegt in jedem Fall eine spannende Saison, in der er nicht nur weiter Spieler sowie verlängerter Arm von Trainer Konrad Fünfstück bei Werders U23 in der Regionalliga Nord sein wird und die U17 als Co-Trainer unterstützen möchte.
Bargfrede macht auch seine erste Trainerlizenz und hat weitere Pläne für die nächsten zwölf Monate bei Werder. „Ich freue mich auf diese Zeit“, sagt Bargfrede und grinst zufrieden: „Es ist einfach schön, dass ich noch etwas kicken kann, dabei den jungen Spielern helfen darf und mir bei Werder einiges anschauen kann.“ Zwei Jahre dauert sein Trainee-Programm, das er bereits vor seinem Karriereende mit dem Club vereinbart hat. Ein Jahr ist nun rum. „Ich habe schon einiges mitbekommen und gelernt“, sagt Bargfrede.
Im August beginnt der Lehrgang für die Trainerlizenz B+, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) speziell ambitionierten Ex-Profis anbietet. Dabei gibt es jeweils drei bis fünf Präsenztage im Monat, im November folgt dann die Prüfung. Bargfrede freut sich auf den Input. Die Doppelbelastung mit seinem Engagement bei der U23 nimmt er gerne in Kauf. „Es macht mir immer noch großen Spaß, auf dem Platz zu stehen, auch wenn es auswärts in der Regionalliga manchmal schon Kuhwiesen sind, auf denen wir spielen“, sagt der 205-fache Bundesligaspieler und lacht: „Ich darf das so sagen, ich komme ja vom Land.“
Er ist in Heeslingen groß geworden, fast genau zwischen Bremen und Hamburg. Von der Jugend hat er es bei Werder über die U23 bis zu den Profis geschafft und dort bis 2020 gespielt. „Ich weiß, wie man sich als junger Spieler in seinem ersten Herren-Jahr fühlt. Deswegen ist es toll, dass ich die Jungs jetzt dabei begleiten darf. Und wir haben wirklich sehr viele junge Burschen dabei.“
Bargfrede will beim Scouting "reinschauen"
Die Probleme mit den Knien, die ihn zu Bundesligazeiten oft gebremst haben, sind drei Klassen tiefer kein Thema mehr. „Ich fühle mich total gut. Wenn der Körper nicht mitmachen würde und ich mich zum Training schleppen müsste, hätte ich längst aufgehört.“ In der vergangenen Rückrunde musste er trotzdem öfter mal zuschauen, die Wade zwickte. „Das gehört dazu. Und heute versuche ich nicht mehr, auf Teufel komm raus ganz schnell wieder zu spielen. Da bin ich entspannter geworden.“
Es ist ja auch schon so stressig genug.
Denn wenn im Winter die Trainerlizenz gepackt sein sollte, wartet bereits die nächste Aufgabe auf Bargfrede. „Ich möchte auf jeden Fall noch beim Scouting reinschauen.“ Andere Bereiche bei Werder würden ihn auch interessieren, aber das werde noch in Ruhe besprochen. Was dann nach der Saison kommt, „das weiß ich noch nicht. Ich freue mich jetzt erst mal auf die nächsten Aufgaben.“