Zum insgesamt dritten Mal in der laufenden Saison war die Mannschaft von Cheftrainer Ole Werner ohne Gegentreffer geblieben, was die Freude über den verdienten 2:0-Erfolg gegen Stuttgart noch zusätzlich steigerte – und für einen Werder-Profi zur Steilvorlage wurde. Wie Clemens Fritz als Leiter Profifußball verriet, hat Leonardo Bittencourt sie nach einem Nachmittag in ungewohnter Rolle sicher verwandelt.
"Er hat zu mir gesagt: Kaum spiele ich rechter Verteidiger, schon steht mal wieder die Null", berichtete ein schmunzelnder Fritz, der Bittencourt zwar nicht den alleinigen Verdienst für die sichere Defensive zuschrieb, aber doch zumindest einen gewichtigen Teil davon. "Er war unheimlich aktiv und gerade auch gegen den Ball sehr unangenehm", lobte Fritz den Vertreter des gelbgesperrten Mitchell Weiser. Da die Stammkraft auf der rechten Außenbahn fehlte und sich kurz vor dem Spiel auch noch Manuel Mbom als möglicher Ersatzmann verletzt abmeldete, musste Bittencourt aushelfen. Er tat es mit einem sachlich-disziplinierten Auftritt, bei dem ihm beinahe ein Treffer gelungen wäre (15.).
"Leo hat es heute sehr gut gelöst", fand auch Werder-Stürmer Niclas Füllkrug, der den Job des rechten Schienenspielers generell als "schwierig" und "anspruchsvoll" einstuft. "Mitch spielt das überragend. Deswegen freuen wir uns, dass er jetzt zurückkehrt. Heute gebührt aber Leo ein großes Lob, weil er selbstlos eingesprungen und jeden Weg mit nach hinten gegangen ist", sagte Füllkrug.
Insgesamt 11,23 Kilometer spulte der 29-Jährige entlang der rechten Seitenlinie ab, schoss zwei Mal aufs Tor und ließ – abgesehen von einem frühen Ballverlust – nur wenig Fehler in seinem Spiel erkennen. "Er hat es taktisch und in Sachen Stellungsspiel gut gemacht", sagte Fritz - und hob hervor: "Es ist immer gut, wenn man weiß, dass man Alternativen im Kader hat."