Sagen wir es so: Sein Einsatz im Spiel der Werder-Traditionself am Sonnabend beim Bezirksligisten TuS St. Hülfe-Heede (Kreis Diepholz) war durchaus ansehnlich gewesen. Mit etwas Übertreibung könnte man sogar auf den Gedanken kommen, Alexander Nouri würde trotz seiner 43 Jahre noch auf Bezirksliga-Niveau mithalten können. Oder doch nicht? „Nein, bestimmt nicht“, wehrte der ehemalige Bremer Bundesliga-Trainer nach dem 6:3 ab – zwar mit einem Lachen, aber eben auch mit einer Miene, die aussagte: Ich bin platt: „Nach so einem Spiel muss ich mich erstmal drei Tage erholen...“
Dass Nouri überhaupt Zeit hat für die Werder-Traditionsmannschaft, hat natürlich auch mit seiner aktuellen und schon längere Zeit anhaltende Situation zu tun. Die so beschrieben werden kann: Nouri kann nicht das machen, was er nach wie vor gerne machen würde. Nämlich als Trainer arbeiten.
Von September 2016 bis Oktober 2017 hatte er den SV Werder betreut, danach folgte ein kurzes, weil erfolgloses Intermezzo beim FC Ingolstadt in Liga zwei, ehe ein Engagement bei Hertha BSC zunächst als Assistent und dann als Nachfolger von Jürgen Klinsmann für Schlagzeilen sorgte. Mehr als drei Jahre ist das schon wieder her. Und außer einer viermonatigen Tätigkeit für den griechischen Zweitligisten AO Kavala hat sich auf der Fußball-Bühne seither nichts mehr getan für Nouri.
Er betreibt weiter seine Firma „International Football Concepts“, verfügt also über ein berufliches Standbein. Sein Sehnsuchtsort bleibt aber die Trainerbank. „Mit dem Thema bin ich noch nicht durch“, bekräftigte Nouri nach dem Auftritt mit der Traditionself gegenüber unserer Deichstube seine Ambitionen: „Ich warte auf das nächste Projekt als Trainer.“