Der Vorwurf wog schwer – und hatte in Windeseile international für Schlagzeilen gesorgt: Ishak Belfodil, einst auch im Trikot des SV Werder Bremen unterwegs, soll in Frankreich während eines familiären Streits versucht haben, seine 15-jährige Schwester zu erwürgen. So hatten es unter anderem die Nachrichtenagentur AFP und die große Tageszeitung „Le Parisien“ berichtet, sich dabei auf Polizeiquellen berufen. Die Beamten vor Ort, hieß es, hätten den 31-Jährigen festgenommen, es werde wegen des Verdachts des versuchten Mordes ermittelt. Inzwischen hat sich Belfodil, der wieder auf freiem Fuß ist, selbst zu Wort gemeldet und die Medien für ihre herbe Wortwahl gescholten. Die gesamten Ermittlungen sind zudem nach neuesten Berichten inzwischen eingestellt worden.
Ex-Werder-Profi meldet sich via Instagram
„Ich hoffe, dass alle Pseudozeitungen, die um jeden Preis nach Klicks suchen, die wahren Nachrichten verbreiten“, schrieb Belfodil via Instagram und ergänzte: „Meiner kleinen Schwester und mir geht es sehr gut.“ Der 19-fache algerische Nationalstürmer, der aktuell in Katar bei Al-Gharafa unter Vertrag steht, befindet sich vor allem deshalb in einem Pariser Vorort nicht mehr in Gewahrsam, weil seine Schwester auf eine Anzeige verzichtete. Das schreibt "Le Parisien" in einem aktualisierten Artikel. Die Beamten hätten demnach bei der vorherigen Verhaftung des Profis zwar unter anderem rote Flecken am Hals des Mädchens festgestellt, der Teenager habe nun jedoch betont, dass der Streit unter den Geschwistern von beiden Seiten ausgegangen sei. Die zuständige Staatsanwaltschaft Versailles schloss den Fall deshalb ohne weitere Schritte ab.
Ishak Belfodil hat in der Saison 2017/2018 insgesamt 29 Pflichtspiele für Werder absolviert und dabei sechs Tore erzielt. In Deutschland lief der Offensivmann auch noch für die TSG 1899 Hoffenheim (60 Spiele/18 Tore) sowie Hertha BSC (30/6) auf. Darüber hinaus trug er die Trikots des FC Parma, von Standard Lüttich, Olympique Lyon oder Inter Mailand.