Als Ilia Gruev am Samstagabend zum Gespräch mit den Journalisten in den Katakomben des Weserstadions auftauchte, lief der 22-Jährige ziemlich unrund. Ein dicker Eisbeutel, der ihm um die rechte Hüfte gebunden worden war, machte jeden Schritt beschwerlich. Was Gruev nach Werder Bremens 2:1-Erfolg gegen den FC Schalke 04 aber gar nicht großartig zum Thema machen wollte.
"Ich habe einen Schlag auf den Hüftbeuger abbekommen, aber das geht schon", sagte der Mittelfeldspieler, der während der Partie in der 67. Minute hatte ausgewechselt werden müssen - seinen Einsatz im Auswärtsspiel bei Bayern München (Dienstag, 20.30 Uhr) deshalb aber nicht in Gefahr sieht: "Da bin ich optimistisch." Klar ist: Gruev wird bis zur Partie alles dafür tun, um zur Verfügung zu stehen. Schließlich hat er sich mittlerweile in der Mannschaft festgespielt.
Gegen Schalke stand der bulgarische Nationalspieler bereits zum siebten Mal in Folge von Beginn an auf dem Platz und zeigte in mehreren Aktionen, warum er dort aktuell hingehört. Clevere Balleroberungen, öffnende Pässe, Übersicht - Gruev bot das, was Werder-Trainer Ole Werner von seinem Sechser sehen möchte und garnierte das Ganze sogar noch mit einem Höhepunkt.
Per herrlicher Spielverlagerung auf Mitchell Weiser brachte das Bremer Eigengewächs das 1:0 durch Niclas Füllkrug auf den Weg. "Da sollte der Ball schon hin", schmunzelte Gruev, angesprochen auf seinen Pass, sprach ansonsten aber viel lieber über den Auftritt seiner Mannschaft und weniger über sich selbst. "Ich versuche einfach, weiter Gas zu geben", sagte er lediglich über seinen aktuellen Status im Team und vermittelte überzeugend den Eindruck, dass er sich dabei von einem schmerzenden Hüftbeuger nicht lange aufhalten lassen will.