Er warf sich in jeden Zweikampf, klärte mehrfach in höchster Not und ragte aus einem ohnehin starken Kollektiv des SV Werder Bremen beim 2:0 (0:0)-Sieg in Stuttgart noch einmal ein kleines Stück heraus: Marco Friedl. Der 24-jährige Kapitän präsentierte sich als echter Anführer und Taktgeber, allerdings gab es am Ende des Tages auch bei seinem Auftritt einen kleinen Wermutstropfen. Es lief die 69. Minute, als sich der Bremer Innenverteidiger im Duell mit Stuttgarts Waldemar Anton ein verhängnisvolles Foulspiel leistete, das ihm die fünfte Gelbe Karte einbrachte. Somit ist Friedl im kommenden Heimspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) gesperrt.
„Er ist unser Kapitän und deshalb ist es natürlich bitter, dass er fehlt“, ärgerte sich Werder-Trainer Ole Werner, freute sich aber genauso über Friedls hervorragenden Auftritt: „Marco war top. Er hat schon in den letzten beiden Spielen richtig gut verteidigt, aber heute hat er es mit Ball noch mal besser gemacht, immer eine gute Positionierung gefunden und viele kluge Pässe gespielt.“ Pässe, auf die die Bremer gegen den BVB nun verzichten müssen. Das sei zwar nicht optimal, aber jetzt beginne nun mal eine Phase in der Saison, in der es schon einmal vorkommen könne, dass Abwehrspieler Gelbsperren einheimsen. „Das ist ärgerlich für ihn, aber dann ist er halt gegen Frankfurt wieder dabei“, sagte der Bremer Coach, wohlwissend, dass die Friedl-Alternative in Milos Veljkovic, der zuletzt nur noch Ersatz war, schon bereitsteht.
Auch Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz gefiel der Friedl-Ausfall nicht, betonte aber, dass es Werder auch übler hätte erwischen können. „Natürlich ist es bitter für Marco. Auf der anderen Seite kommen wir jetzt in eine Phase, wo es mal den einen oder anderen trifft. Schlimmer wäre es, wenn zwei Innenverteidiger in einem Spiel ausfallen.“ Genau das hätte durchaus passieren können, weil auch Friedls Abwehrkollege Niklas Stark bei vier Gelben Kartons steht - ebenso wie Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt und Stürmer Niclas Füllkrug.