Es waren nur handgestoppte 40 Sekunden, aber die wird Dikeni Salifou so schnell nicht vergessen: Während des 2:0-Auswärtssiegs des SV Werder Bremen beim VfB Stuttgart feierte der 19-Jährige bei seiner Einwechslung in der 94. Minute sein Bundesliga-Debüt. „Das war heute nicht einfach nur ein Bonbon für Dikeni“, erklärte Werder-Trainer Ole Werner anschließend: „Er zeigt sich gut im Training, ist näher dran an der Mannschaft und hat sich ans Tempo bei uns gewöhnt.“
Salifou sei ein Spieler, der seine Robustheit in die Waagschale werfen könne. Das hatte Werner in der Mercedes-Benz Arena eigentlich sogar ein paar Minuten länger sehen wollen, aber die Stuttgarter machten diesem Plan einen Strich durch die Rechnung. „Wir hätten ihn wahrscheinlich schon zu Beginn der Nachspielzeit gebracht, wenn nicht die ganzen Ecken gewesen wären. Das war ein blöder Zeitpunkt zum Tauschen“, erklärte Werner, der Salifou bescheinigte: „Er ist auf einem vernünftigen Weg in seiner Entwicklung, muss aber weiter um seinen Platz kämpfen und noch ganz viel lernen.“
Um eben diesen Lernprozess voranzutreiben, hatte Salifou zuletzt immer mal wieder bei Werder Bremens U 23 Spielpraxis gesammelt. Insgesamt sieben Mal kam der gebürtige Münchener in den vergangenen Wochen für das Regionalliga-Team von Trainer Konrad Fünfstück zum Einsatz. Ein Modell, das für Werner zwar weiterhin denkbar ist, aber stets neu bewertet werden müsse. „Wir müssen bei Dikeni Woche für Woche gucken, ob er für einen Einsatz bei uns infrage kommt“, sagte der Bremer Chefcoach und ergänzte: „Wenn wir aus irgendeinem Grund sagen, das macht jetzt gar keinen Sinn, und die U 23 hat ein Spiel, was ihn fordern kann, dann kann er dort auch mal zum Einsatz kommen. Ehrlicherweise können wir bei einem Kader mit nur 20 Feldspielern plus dem noch länger ausfallenden Felix Agu aber nicht davon ausgehen, dass das zur Diskussion steht.“
Anders sieht es bei Tom Berger aus, der fest zum Kader der Bremer U 23 zählt, in den vergangenen Wochen aber Dauergast im Training der Profis ist. Gegen Stuttgart gehörte der Mittelfeldspieler nun erstmals zum Bundesliga-Kader der Grün-Weißen. Bergers Nominierung war zwar in erster Linie den Ausfällen von Manuel Mbom (Wadenprobleme), Maximilian Philipp (Sprunggelenk) und Mitchell Weiser (Gelbsperre) geschuldet, dennoch hatte sich auch der 21-Jährige seinen Kaderplatz mit guten Trainingsleistungen verdient.
„Bei Tom ist es so, dass wir auf der einen Seite einen kleinen Kader haben, aber er macht es auch gut“, sagte Werner und betonte: „Er hat sich das verdient." Bergers Zukunft an der Weser ist allerdings ungewiss, sein Vertrag läuft in diesem Sommer aus. Deswegen sollen nach Informationen unserer Deichstube zeitnah Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung geführt werden.