In dieser Saison ist alles anders. Schon an diesem Dienstag ist der 30. Juni, der Stichtag für Spielerverträge, doch Werder wartet mit den Personalplanungen weiterhin ab. Durch die Corona-Krise hat sich eben alles nach hinten verschoben, und jetzt kommen ja auch noch die beiden Relegationsspiele gegen Heidenheim am 2. und 6. Juli dazu. Die Werder-Spieler, deren Zukunft unklar ist, brauchen somit weiterhin Geduld. „Nach der Relegation werden wir Gespräche führen“, kündigte Sportchef Frank Baumann gegenüber dem WESER-KURIER an. „Momentan gibt es einfach noch zu viele Fragezeichen. Wir wissen schließlich weiterhin nicht, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen.“
Somit bleiben personell einige Fragezeichen. Feststeht zumindest, dass Claudio Pizarro seine Karriere beendet. Den auslaufenden Vertrag von Nuri Sahin verlängert Werder mit ziemlicher Sicherheit nicht. Der aktuell verletzte Mittelfeldspieler wird in türkischen Medien immer wieder mit Fenerbahce Istanbul in Verbindung gebracht. Auch die Verträge von Fin Bartels und Sebastian Langkamp enden am 30. Juni. Ob sie in Bremen bleiben, ist ungewiss. In der Relegation sind sie ebenso wie Pizarro Optionen für den Kader. Die nötigen Formalien, um die Verträge dementsprechend anzupassen, stünden vor der Finalisierung, sagte Baumann.
Ein noch größerer Posten als die auslaufenden Verträge sind bei Werder die Spieler, die aktuell von anderen Klubs ausgeliehen sind. In der Relegation sind sie laut Baumann alle einsetzbar. Danach geht es für Michael Lang zurück nach Gladbach, das hat Werders Sportchef bereits verkündet. Bei Leonardo Bittencourt und Ömer Toprak würden Kaufpflichten in Kraft treten, wenn die Bremer den Klassenerhalt schaffen sollten. Davie Selkes Leihvertrag würde in der ersten Liga weiterlaufen, die Kaufpflicht für den Stürmer könnte erst im kommenden Jahr greifen. Kevin Vogts Leihvertrag endet dagegen in jedem Fall nach der Relegation. Nach jetzigem Stand kehrt er dann zur TSG Hoffenheim zurück.
Harnik kehrt vorerst zurück
Bleiben noch die vielen Spieler, die Werder an andere Klubs verliehen hat. „Für Martin Harnik hätte es eine Kaufpflicht gegeben, wenn der HSV aufgestiegen wäre“, sagte Baumann dem WESER-KURIER. Bekanntlich haben es die Hamburger aber nicht geschafft, Werder geht somit eine Ablösesumme für Harnik durch die Lappen. Wie berichtet, steht der Stürmer nun ab Juli erst einmal wieder in Bremen unter Vertrag. „Alles Weitere werden wir in Ruhe besprechen“, kündigte Baumann an. Bei Trainer Florian Kohfeldt hatte Harnik zu Saisonbeginn keine Stammplatz-Perspektive mehr, weshalb er seine Chance in Hamburg suchte, wo er in 23 Partien nur dreimal traf.
Anders als Harnik sind die zurückkehrenden Leihspieler Romano Schmid (Wolfsberger AC) und Manuel Mbom (KFC Uerdingen) fest für den Bremer Kader der neuen Spielzeit eingeplant. Damit hat Werder bereits zwei Quasi-Zugänge sowie zwei echte Zugänge mit Felix Agu (VfL Osnabrück) und Johan Mina (CS Emelec) sicher. Die Leihverträge von Niklas Schmidt (VfL Osnabrück), Michael Zetterer (PEC Zwolle) und Jannes Vollert (Hallescher FC) laufen derweil noch bis 2021. Was aus den übrigen Bremer Leihspielern wie zum Beispiel Felix Beijmo oder Ole Käuper wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Frank Baumann hat nach der Relegation also viele Gespräche zu führen.
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