Noch ist Johan Mina im weit entfernten Ecuador und wartet darauf, dass sein großes Deutschland-Abenteuer beginnen kann. Aufgrund des Coronavirus ist eine Reise zwischen den Kontinenten schließlich nicht die einfachste Aufgabe im Moment. Bald, im Juli, soll es dann aber soweit sein, bis dahin beobachtet der 18-Jährige aus der Ferne ganz genau, was da bei seinem neuen Verein passiert. Natürlich ging es zuletzt viel um einen möglichen Werder-Abstieg, aber auch der Wirbel um die eigene Person ist dem offensiven Mittelfeldspieler nicht verborgen geblieben. Und das hatte neben dem sportlichen Talent vor allem mit seinem Vornamen zu tun, der in Bremen einen sehr guten Klang hat.
„Johan Micoud war ein herausragender Fußballer und ich weiß, dass er Werder zum Double geführt hat. Aber da bin ich weit von entfernt“, sagte Mina jetzt in einem Interview, das auf Werders Internetseite veröffentlicht wurde. Nun ist das vielleicht glorreichste Jahr der grün-weißen Vereinsgeschichte noch keine 18 Jahre her, Werders früherer französischer Mittelfeldstratege allein schon deshalb nicht der Namenspatron des jungen Südamerikaners. Fußballerische Wurzeln gibt es aber trotzdem – nur liegen sie noch ein paar Jahrzehnte weiter zurück. Johan Mina heißt nämlich Johan Mina, weil es da einst einen prägenden Spieler aus den Niederlanden gab, der international für reichlich Furore gesorgt hat. „Mein Vater hat damals viel über Johan Cruyff gelesen und mir daraufhin den Namen gegeben“, sagte Mina. „Beide waren zwei unglaublich gute Fußballer. Von so einer Karriere kann man nur träumen.“
Und das tut der Junioren-Nationalspieler. Im europäischen Fußball möchte er seine Karriere weiter vorantreiben, Werder soll die Ausgangsstation, die Basis für eine Weiterentwicklung seines Könnens sein. Im vergangenen September war Mina erstmals in Bremen zu Gast, kam als Zuschauer im Weserstadion sogar in den für diese Saison seltenen Genuss eines Heimsiegs. Die Bilder von der Partie gegen den FC Augsburg (3:2) hat er noch immer vor Augen. „Das war eine tolle Erfahrung, wirklich beeindruckend. Besonders die Fans: vor dem Spiel, wie die Massen in das Stadion geströmt sind und dann natürlich die Atmosphäre während des Spiels“, erinnert sich Mina begeistert. „Da habe ich mir kurz vorgestellt wie es denn wäre, wenn ich selber mal hier auflaufen werde. Dieser Besuch hat definitiv dazu beigetragen, dass ich mich für Werder entschieden habe.“