Für den SV Werder Bremen haben in den vergangenen Jahrzehnten einige hochklassige Verteidiger gespielt. Während einige von ihnen ihren größten Erfolg im Grün-Weißen-Trikot feierten, gewannen andere zahlreiche internationale Titel – manch einer wurde sogar Weltmeister. Wir stellen euch die bekanntesten und besten Abwehrspieler im Werder-Trikot vor.
Weltmeister und Co. Werders beste Abwehrspieler in der Geschichte
Sie wurden Weltmeister, DFB-Pokal-Sieger und gewannen weitere Titel. Wir stellen die besten und bekanntesten Abwehrspieler in der Geschichte des SV Werder Bremen vor.
Mladen Krstajic
Der serbische Nationalspieler spielte insgesamt vier Jahre lang an der Weser (2000 bis 2004). In dieser Zeit gelangen dem Innenverteidiger elf Tore in insgesamt 112 Partien. Nach dem Double-Sieg im Jahre 2004 wechselte er zu Schalke 04. Nach seiner Karriere war Krstajic unter anderem Nationaltrainer seines Heimatlandes Serbien.

Max Lorenz
26 Tore in 250 Spielen. Neun Jahre lang war Max Lorenz, der sowohl in der Verteidigung als auch im Mittelfeld eingesetzt wurde, ein fester Bestandteil des Profikaders der Grün-Weißen. 1965 feierte er mit dem SVW die Meisterschaft.

Per Mertesacker
Weltmeister 2014, dreifacher englischer Pokalsieger und dreifacher englischer Superpokalsieger. Nach seiner Zeit beim SV Werder Bremen (2006 bis 2011), in der Mertesacker 147 Spiele für Werder absolvierte (zwölf Tore), gewann der großgewachsene Innenverteidiger zahlreiche nationale und internationale Titel. Nachdem er im Jahre 2018 seine Karriere beim FC Arsenal London beendet hatte, übernahm er die Leitung der Nachwuchsakademie der "Gunners" und wurde zwischenzeitlich Interims-Co-Trainer.

Yasuhiko Okudera
Dieser Name wird vermutlich lediglich den Werder-Fans der älteren Generation ein Begriff sein. Der linke Abwehrspieler bestritt zwischen 1981 und 1986 insgesamt 159 Partien für die Elf von der Weser (elf Tore). In Bremen wurde der ehemalige japanische Nationalspieler, der von Otto Rehagel geholt wurde, drei Mal Vize-Meister (1983, 85 und 86).

Petri Pasanen
Der Finne, der nach dem Doublegewinn 2004 nach Bremen wechselte, etablierte sich über Jahre hinweg zu einer wertvollen Kraft in der Bremer Defensive. Als Innenverteidiger geholt, lief Pasanen im Laufe der Jahre auch als Außenverteidiger auf. Der finnische Nationalspieler galt als defensiv stark, abgeklärt und variabel einsetzbar.

Sebastian Prödl
Zehn Tore in 149 Spielen. So lautet die Statistik von Sebastian Prödl, der von 2008 bis 2015 an der Weser spielte. Zwei Jahre am Stück erreichte der ehemalige österreichische Nationalspieler mit Werder das DFB-Pokal-Finale. Während die Grün-Weißen 2009 als Sieger hervorgingen, verloren Prödl und Co. ein Jahr später deutlich mit 0:4 gegen den FC Bayern München. Im Juni diesen Jahres verkündete er sein Karriereende.

Rune Bratseth
Der ehemalige norwegische Nationalspieler wechselte 1987 aus Trondheim an die Weser. Bereits in seiner zweiten Saison trug er als Abwehrchef maßgeblich zum Gewinn der Meisterschaft bei. Nachdem er mit den Grün-Weißen 1989 und 1990 jeweils das DFB-Pokal-Finale verloren hatte, war es 1991 so weit: Werder holte sich den Titel im Endspiel gegen den 1. FC Köln. Hinzu kamen der Sieg im Europapokal der Pokalsieger (1992), eine weitere Meisterschaft (1993) sowie ein zweiter DFB-Pokalsieg (1994). 230 Pflichtspiele absolvierte Bratseth in sieben Jahren für den SVW.

Uli Borowka
Nach Borussia Mönchengladbach, für die er in sechs Jahren 149 Mal auf dem Platz stand, wechselte Borowka 1987 nach Bremen. In acht Jahren (bis 1995) absolvierte er 239 Pflichtspiele für den SVW und gewann zahlreiche Titel: 1988 und 1993 Deutscher Meister, 1991 und 1994 DFB Pokalsieger und der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1992 in Lissabon. Was ihn auszeichnete, war sein Schuss und seine Zweikampfführung. Dies machte ihn zu einem der härtesten Zweikämpfer seiner Zeit. Nach seiner Karriere schrieb er eine Autobiografie, in der er seine Karriere und Alkoholabhängigkeit verarbeitet.

Sokratis
Der beinharte Verteidiger absolvierte in zwei Jahren an der Weser (2011 bis 2013) insgesamt 59 Spiele, in denen ihm zwei Treffer gelangen. Anschließend zog es den griechischen Nationalspieler zu Borussia Dortmund, wo er fünf Jahre verbrachte, eher er auf die Insel zum FC Arsenal wechselte. Mit dem BVB sowie Arsenal gewann er jeweils ein Mal den Pokal.

Heinz Steinmann
Trainer Willi Multhaup holte den Essener 1964 nach Bremen zum SV Werder. Gemeinsam mit Josef Piontek, Horst-Dieter Höttges, Max Lorenz und Helmut Jagielski bildete er die beste Abwehr der Saison 1964/65 und holte mit dem SVW die Meisterschaft (1965).

Niklas Moisander
Der nächste Finne, der bei Werder durchstartete und sich zu Beginn seiner Zeit an der Weser nahezu unverzichtbar machte. Insgesamt verbrachte Moisander fünf Jahre an der Weser und absolvierte 125 Pflichtspiele. Doch auch der von Florian Kohfeldt zum Beginn der Saison 2019/20 zum Kapitän gemachte Innenverteidiger konnte den Abstieg des SVW nicht verhindern. Im Anschluss verließ er die Bremer.

Rudolf "Rudi" Assauer (1944-2019)
Die meisten Fußballfans heutzutage verbinden Rudi Assauer mit seiner Zeit als Manager beim FC Schalke 04. Doch während seiner Zeit als aktiver Spieler, lief Assauer 188 Mal für den SVW auf. Insgesamt sechs Spielzeiten (1970 bis 1976) verbrachte er an der Weser auf dem Spielfeld. Anschließend zog es ihn ins Management des Vereins. Im Alter von 74 Jahren verstarb er 2019 an einer Alzheimer-Erkrankung.

Ludwig Augustinsson
Vier Jahre lang spielte der Schwede, der 2017 zu Werder kam, an der Weser. Augustinsson wurde in Bremen auf Anhieb zum Stammspieler und Leistungsträger. 98 Spiele absolvierte er für den SVW, ehe er mit den Bremern aus der Bundesliga abstieg und anschließend nach Sevilla wechselte. Seit Juli 2022 ist er an den englischen Erstligisten Aston Villa verliehen.

Klaus Fichtel
Nachdem Fichtel 15 Jahre lang für den FC Schalke 04 aufgelaufen war, wechselte er 1980 nach Bremen. An der Weser blieb der Abwehrspieler, der während seiner Karriere auch im Mittelfeld auflief, insgesamt vier Jahre und absolvierte 117 Spiele. Er trug maßgeblich zum Aufstieg der Bremer 1981 mit bei.

Viktor Skripnik
Nachdem der Ukrainer acht Jahre lang für den SV Werder Bremen in der Bundesliga aufgelaufen war (138 Spiele und sieben Tore), begann Skripnik seine Trainerkarriere im Nachwuchsbereich des Vereins. Insgesamt neun Jahre war er für die Jugend (2004 bis 2013) zuständig und ein Jahr für die Reserve (2013 bis 2014) - eher er zwei Jahre die Geschicke an der Seitenlinie in der Bundesliga führte (2014 bis 2016). Nach schwachem Saisonstart wurde er früh in der Saison 2016/17 entlassen.

Dieter Zembski
179 Spiele in sieben Jahren an der Weser stehen in der Vita von Dieter Zembski. Von 1968 bis 1975 schnürte er seine Schuhe für Werder. Im Anschluss wechselte er nach Braunschweig und schloss sich der dortigen Eintracht für fünf Jahre an. Zudem lief er ein Mal für die deutsche Nationalelf auf.

Frank Baumann
Der jetzige Geschäftsführer Sport war ein Jahrzehnt lang Leistungsträger bei den Grün-Weißen. Neben seiner Position als defensiver Part im Mittelfeld spielte Baumann vermehrt auch in der Abwehr. Er führte sein Team neun Jahre lang als Kapitän aufs Feld. Durch seine ruhige, abgeklärte Spielweise war er ein wichtiger Bestandteil des Double-Siegers von 2004.

Norbert Siegmann
Begann seine Fußballaufbahn bei Wacker 04 Berlin. Über verschiedene weitere Profistationen landete Siegmann 1976 an der Weser. Knapp 200 Spiele absolvierte er bis 1985 für den SVW. Für Aufsehen sorgte sein Foulspiel an Ewald Lienen, der nach einer Grätsche eine circa 25 Zentimeter lange offene Fleischwunde am Oberschenkel hatte.

Clemens Fritz
Werders jetziger Leiter des Profifußball- und Scoutingbereichs wechselte nach Bremen, als die Mannschaft 2006/07 in der "Todesgruppe" mit dem FC Barcelona um Ronaldinho und dem FC Chelsea waren. Als Rechtsverteidiger erkämpfte sich der aus Leverkusen gekommene Fritz direkt einen Stammplatz. Im Laufe der Jahre wurde er auf Vereinsebene und in der Nationalelf umgeschult und kam fortan mehr im Mittelfeld zum Einsatz. 288 Mal lief Fritz, der seit 2011 Kapitän von Werder war, für die Bremer auf, ehe er 2017 seine Karriere beendete.

Karl-Heinz Geils
Für vier Vereine lief Karl-Heinz Geils in der Bundesliga auf. Die meisten Spiele absolvierte der Innenverteidiger für den SV Werder Bremen (132). Trotz über 400 Spielen im deutschen Oberhaus blieb Geils während seiner Karriere ein Titel versagt. Hinzu kommen 22 Spiele für Deutschland (unter anderem für die U21 und die Olympiaauswahl) - jedoch keines für die A-Nationalmmannschaft.

Ömer Toprak
Nachdem der türkische Nationalspieler bereits ein Jahr leihweise an der Weser verbracht hatte (2019/20), wechselte Toprak im Sommer 2020 fest nach Bremen. Zwei Jahre lang spielte der Innenverteidiger, der sich direkt einen Stammplatz erkämpfte, in Bremen. Trotz des Abstiegs hielt er Werder die Treue und feierte nach einem Jahr im Unterhaus den direkten Wiederaufstieg mit den Grün-Weißen. Wegen seiner Verletzungsanfälligkeit absolvierte er in den beiden Jahren jedoch lediglich 47 Spiele, eher er vor Kurzem nach Antalyaspor wechselte.

Gunnar Sauer
Der Cuxhavener gehörte zu der glorreichen Werder-Mannschaft, die nahezu alles gewann: zweifacher Deutscher Meister (1988 und 1993), DFB-Pokal-Sieger (1991 und 1994), Europapokalsieger der Pokalsieger (1992) und dreifacher Supercup-Sieger (1988, 1993 und 1994). Sauer bekleidete eine Position, die im heutigen, modernen Fußball keinerlei Rolle mehr spielt: den Libero. Jedoch warfen ihn zahlreiche Verletzungen und Operationen zurück, was ihm letztlich auch den Einsatz beim Olympischen Turnier 1988 kostete, bei dem Deutschland Bronze holte.

Naldo
Der Brasilianer, der 2005 nach Bremen kam und sieben Jahre blieb (bis 2012), hat für viele Werder-Fans einen Heldenstatus. 173 Spiele und 22 Tore für den SVW stehen bis heute in seiner Vita. Er war der Nachfolger von Valerien Ismael, den es im selben Jahr zum FC Bayern München zog. Zwischenzeitlich zwang den großgewachsenen Innenverteidiger eine schwere Knieverletzung zu einer 15-monatigen Pause. Mit Werder gewann er den DFB Liga-Pokal (2006), den DFB Pokal (2009) sowie den DFL-Supercup (2009).

Josef Piontek
Während seiner Profi-Karriere gab es für Josef Piontek nur einen Verein: Werder Bremen. Für die Hanseaten lief er in 278 Spielen auf und erzielte 16 Tore. Seine guten Leistungen auf Vereinsebene blieben auch dem damaligen Nationaltrainer Sepp Herberger, der den Job von 1936 bis 1964 innehatte, nicht verborgen. Er debütierte folglich zunächst in der U23 der DFB-Elf. Sein Debüt im Trikot der A-Nationalelf feierte er jedoch erst 1965 unter Bundestrainer Helmut Schön. Piontek gewann ein Mal den DFB Pokal (1961) und wurde ein Mal Meister (1964). Nachdem er seine Karriere 1972 beendet hatte, arbeitete er die folgenden drei Jahre als Trainer für den SVW.

Theodor Gebre Selassie
Fast ein Jahrzehnt (2012 bis 2021) spielte der Tscheche an der Weser und genießt weiterhin hohes Ansehen unter den Fans der Grün-Weißen. Im Januar 2021 überholte er im Spiel gegen Union Berlin mit seinem 251. Bundesligaeinsatz einen gewissen Claudio Pizarro als ausländischer Spieler mit den meisten Bundesligaeinsätzen für Werder. Ein Titel war ihm während seiner Zeit in Bremen vergönnt. Stattdessen stieg er in seinem letzten Auftritt im Trikot der Grün-Weißen mit Werder aus der Bundesliga ab.

Jannik Vestergaard
Der dänische Nationalspieler, der bei der vergangenen Europameisterschaft in allen sechs Partien zum Einsatz kam, wechselte in der Winterpause der Saison 2014/15 aus Hoffenheim an die Weser und wurde auf Anhieb Stammspieler. Insgesamt blieb Vestergaard 18 Monate in Bremen und wechselte anschließend zu Borussia Mönchengladbach. Seit 2018 spielt der Däne in der englischen Premier League und steht noch bis 2024 bei Leicester City unter Vertrag.

Santiago Garcia
Der Argentinier, der sich als linker Verteidiger sofort einen Stammplatz erkämpfte, überzeugte in Bremen durch seinen unbändigen Siegeswillen und seine Zweikampfstärke. In vier Jahren absolvierte er 97 Spiele für den SVW (2013 bis 2017).

Christian Schulz
Ein weiterer Double-Sieger von 2004. Der Bassumer Christian Schulz machte seine ersten Schritte im Profi-Fußball beim SV Werder Bremen. Trotz seiner Flexibilität fiel es ihm schwer, zum unumstrittenen Stammspieler zu werden. Nichtsdestotrotz lief er in fünf Bundesligajahren insgesamt 103 Mal für den SVW auf. 2007 verschlug es ihn zu Hannover 96.

Thomas Schaaf
Sein Name steht für den SV Werder Bremen. Über 40 Jahre lang war Thomas Schaaf in verschiedenen Funktionen für die Hanseaten tätig. Nachdem der Abwehrspieler von 1978 bis 1995 selbst die Schuhe für den SVW geschnürt hatte, übernahm er zunächst die Werder Amateure als Trainer (1995 bis 1999). Anschließend prägte Schaaf eine Ära als Cheftrainer des Bundesligamannschaft, die er von 1999 bis 2013 trainierte. Als Spieler wurde er zwei Mal Meister (88 und 93), zwei Mal DFB Pokalsieger (91 und 94), drei Mal Supercup-Sieger (88, 93 und 94) sowie Europapokalsieger der Pokalsieger 1992. Seine Titelsammlung vergrößerte sich als Trainer gar weiter: Neben dem unvergessenen Double von 2004 gewann er weitere zwei Mal den DFB-Pokal (1999 und 2009) und den Ligapokal (2006). 281 Partien absolvierte er für die Profis als Spieler.

Valérien Ismaël
Der Abwehrchef schaffte es, mit zwei Vereinen das Double zu gewinnen: 2004 mit Werder und 2006 mit dem FC Bayern München. Zwei Jahre lang spielte der Franzose an der Weser (2003 bis 2005). Aufgrund seiner guten Leistungen fassten ihn die Münchener ins Auge und holten ihn zu sich. Nachdem er seine Karriere beendet hatte, ist er nun als Trainer tätig. Seit diesem Jahr steht er an der Linie des türkischen Topklubs Besiktas Istanbul.

Horst-Dieter Höttges
Der ehemalige deutsche Nationalspieler (66 Einsätze für das A-Team) spielte 14 Jahre lang für den SVW (1964 bis 1978) und absolvierte über 400 Partien. Sowohl auf Vereinsebene als auch mit der Nationalelf gewann er bedeutende Titel wie 1965 die Deutsche Meisterschaft. Mit der Nationalmannschaft feierte er die ganz großen Triumphe: 1972 die Europameisterschaft und 1974 war er Teil der Mannschaft, die den WM-Titel gewann.

Johnny Otten
Kam 1979 nach Bremen und erlebte in seiner ersten Saison direkt die größte Enttäuschung: Erstmalig stieg Bremen aus der Bundesliga ab. Jedoch feierte er im Folgejahr mit seinen Teamkollegen den Aufstieg und wurde unter Trainer Otto Rehagel einer der besten linken Verteidiger in der Bundesliga. Auch er heimste zahlreiche Titel mit dem SVW ein: Meisterschaft (1988), DFB-Pokal (1991) und Europapokalsieger der Pokalsieger (1992). Zudem lief er sechs Mal für die deutsche Nationalelf auf.

Bruno Pezzey (1955 - 1994)
Der Österreicher wechselte 1983 nach Bremen und blieb dort für vier Jahre, in denen er 114 Spiele absolvierte. Er wurde zwei Mal am Stück Vizemeister mit den Hanseaten und lief 84 Mal für sein Heimatland Österreich auf. Apropos Österreich: Im Nachbarland gewann er nahezu alles - unter anderem vier Mal die Meisterschaft. Er galt als einer der besten Verteidiger seiner Zeit und wurde 1979 gar in die Weltauswahl berufen. Am Silvestertag des Jahres 1994 starb Pezzey an einem plötzlichen Herztod. Er wurde nur 39 Jahre alt.