In den vergangenen Tagen ist reichlich über den viel zu zaghaften Auftritt des SV Werder Bremen in Frankfurt und die daraus resultierenden Folgen für die Mannschaft gesprochen worden. „Mut ist aber nur das eine“, meinte Ole Werner auch am Donnerstag noch. „Man muss vor allem festhalten, dass wir in Frankfurt einfach schlecht waren.“
Deutliche Worte vom Bremer Cheftrainer, der während der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr) direkt nachlegte: „Wenn man es nicht schafft, einfachste Pässe mit der richtigen Schärfe zu spielen und Räume, die eigentlich klar sind, zu erkennen, dann wirst du auch nicht mutiger. Was es dann aber braucht, ist, dass man über Aktivität ins Spiel findet.“ Da auch die gegen die Eintracht fehlte, gab es zuletzt einiges zu bereden und aufzuarbeiten. Gegen den Tabellen-16. aus dem Ruhrgebiet soll schließlich alles anders werden. Nun einfacher wird es wohl nicht.
„Bochum spielt unter dem neuen Trainer sehr intensiv, betreibt ein sehr aggressives Pressing über das gesamte Feld“, hat Ole Werner beobachtet. Der VfL hatte im vergangenen September Thomas Letsch anstelle von Thomas Reis inthronisiert, unter dem 54-Jährigen gab es seither sechs Siege und acht Niederlagen. Gutes Omen für Grün-Weiß: In der Bundesliga-Historie sprangen an der Weser bei 35 Duellen zwischen den beiden Vereinen insgesamt 27 Siege heraus. Lediglich 2008 gelang es den Bochumern einmal, in Bremen zu gewinnen (2:1).
Werner schaut noch nicht auf die Tabelle
Doch auf den automatischen Ausbau der Serie will sich bei Werder niemand verlassen. „Wir müssen mehr Tiefe in unserem Spiel haben als zuletzt und überhaupt besser mit unserem Ballbesitz umgehen“, forderte Werner deshalb. „Das Spiel wird sicherlich hektisch und intensiv werden, da müssen wir es schaffen, in ein sauberes Fußballspiel zu kommen.“
Rein tabellarisch könnte seine Elf abermals einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Acht Punkte beträgt der Vorsprung aktuell auf den Regelegationsrang, auf dem der VfL mit 19 Zählern steht. Eine große Chance also, die Ole Werner aber gewohnt nüchtern registriert. „Wir haben nach diesem Spiel noch zwölf weitere. Es ist jetzt noch nicht der Moment, an dem du auf die Tabelle schauen oder rechnen musst“, erklärte er. „Für beide Mannschaften wird es hinterher unabhängig vom Spielausgang so sein, dass noch alle Möglichkeiten in alle Richtungen offen sind. Drei, vier Spieltage vor Schluss wäre das etwas anderes.“