- Was sind die Stärken und Schwächen?
- Wie ist der Spielstil von Maximilian Philipp?
- Wie hilft Maximilian Philipp Werder Bremen?
Der Transfer kam so überraschend, dass sogar Maximilian Philipp selbst kurz zuvor noch nicht geahnt hatte, dass er auf Leihbasis zum SV Werder Bremen wechseln würde. Tat er am Montag aber, nun will der 28-jährige Offensivmann des VfL Wolfsburg seine ins Stocken geratene Karriere an der Weser in den kommenden Monaten wieder ankurbeln. Die Experten von Createfootball haben den gebürtigen Berliner anhand von zahlreichen Daten unter die Lupe genommen, herausgekommen ist folgende Analyse.
Was sind die Stärken und Schwächen?
Lediglich drei Teilzeiteinsätze kann Philipp in dieser Saison für die Wölfe vorweisen. Auf den nächsten Scorerpunkt wartet er nun schon seit Februar letzten Jahres. Eine weitere Schwäche neben der mangelnden Spielpraxis ist die Arbeit gegen den Ball. Philipp glänzt nicht gerade mit Balleroberungen oder allgemein mit seiner Physis. Auch wenn sein Tempo durchaus okay ist, mangelt es beispielsweise an der Sprungkraft, um Kopfballduelle regelmäßig für sich zu entscheiden. Zu den Stärken des Neu-Bremers gehört seine Ballsicherheit. Er vereint Technik, eine gute Ballannahme sowie ein solides Passspiel. Vor allem im letzten Drittel bewegt er sich auch ohne Ball gut und ist oft anspielbar für flache Vertikalpässe. Eine große Stärke ist seine Flexibilität. Am wertvollsten agiert er als hängende Spitze hinter einem klassischen Neuner. Aber auch selbst spielte er bereits in vorderster Front sowie auf beiden Flügelpositionen.
Wie ist der Spielstil von Maximilian Philipp?
Der einstige U21-Europameister kann jede Offensivposition einnehmen. Er gilt durchaus als spielintelligent und wartet vor allem auf den richtigen Moment, um abzuschließen. Nur selten sucht er den Abschluss, überzeugt aber mit einer guten Quote (40 Prozent Schussgenauigkeit) und konnte auch deshalb bislang vor dem Tor überperformen und mehr Tore als nach Expected-Goals-Werten vermutet erzielen. Philipp bewegt sich gut in den Zwischenräumen und kann dank seiner guten ersten Ballberührung schnell Tempo aufnehmen. Mit Ball am Fuß sucht er relativ gerne das Eins-gegen-eins, seine Erfolgsquote ist aber ausbaufähig. Vor dem Strafraum sucht er bevorzugt den Nebenmann und erzielte auch deshalb die meisten seiner Tore nicht viel weiter als vom Elfmeterpunkt entfernt. Insgesamt ist er als hängende Spitze zu bezeichnen, von wo aus er immer wieder für kreative Momente sorgen kann.
Wie hilft Maximilian Philipp Werder Bremen?
Philipp fühlt sich um eine klassische Sturmspitze herum am wohlsten und könnte als Nebenmann von Niclas Füllkrug so richtig aufblühen. Somit bietet er eine ernsthafte Alternative zu Marvin Ducksch. Prinzipiell verteidigt Werder sehr intensiv und durchaus hochstörend. Daran muss sich Philipp adaptieren und sein Spiel gegen den Ball intensivieren und verbessern. Dass Ole Werner Spielern diesbezüglich weiterhelfen kann, bewies er bereits mehrfach. Werder spielt die zweitmeisten langen Bälle der Liga, als Zielspieler ist Philipp aufgrund seiner Schwäche im Kopfballspiel nicht zu gebrauchen. Kann Füllkrug den Ball festmachen, ist er allerdings ein starker Ablagespieler und kann von dort aus das Spiel beschleunigen. Die Werner-Elf spielt viele Pässe in das letzte Drittel sowie viele progressive Pässe. Philipps Stärke befindet sich darin, diese Bälle zu empfangen und im Anschluss seine kreativen Momente einfließen zu lassen. Die Bremer erzielten in dieser Saison bislang sieben Kontertore, Philipps Tempo ist nun ein klares Upgrade zur Top-Geschwindigkeit des Duos Füllkrug/Ducksch. Im richtigen Moment kann Philipp in die Tiefe geschickt werden und seinen Tempovorteil gegebenenfalls in den einen oder anderen Treffer aus dem Umschaltspiel heraus ummünzen.
Weil der VfL Wolfsburg weiterhin einen Großteil des Gehalts von Maximilian Philipp übernimmt und Werder gleichzeitig von Einsparungen durch den temporären Abschied von Oliver Burke profitiert, konnten die Bremer doch noch auf dem Transfermarkt zuschlagen. Und auch wenn Maximilian Philipp wie erwähnt die Spielpraxis nahezu komplett fehlt, ist der Transfer nach Meinung der Experten von CREATEFOOTBALL für Werder quasi risikofrei, da der 28-Jährige die Liga kennt und eine Aufwertung zur bisherigen Sturmoffensive darstellt.