Niclas Füllkrug hat im Profifußball schon einiges erlebt. Der spezielle Nervenkitzel am Ende einer Saison ist für den inzwischen 27-Jährigen nichts Neues mehr. Schon zweimal musste er im Laufe seiner Karriere in die Relegation, zunächst in der Spielzeit 2013/2014 mit Greuther Fürth gegen den Hamburger SV, zwei Jahre später traf er mit dem 1. FC Nürnberg auf Eintracht Frankfurt. Und somit blüht Füllkrug jetzt ein ganz besonderer Rekord: Läuft er für Werder gegen Heidenheim auf, ist er der erste Spieler, der für drei verschiedene Klubs in der Relegation auf Torejagd gegangen ist.
Der Erfahrungsschatz des Angreifers ist hinsichtlich dieser Alles-oder-nichts-Aufgabe also nicht gering, Cheftrainer Florian Kohfeldt hat dennoch bislang darauf verzichtet, die interne Informationsquelle anzuzapfen. „Mit Lücke habe ich darüber nicht gesprochen. Er hat meines Wissens beide Relegationen verloren, deshalb muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich ihn überhaupt mit den Kader nehme“, sagte er stattdessen scherzhaft. Natürlich ist Füllkrug gegen den Zweitligisten dabei, diese Sorge nahm Kohfeldt allen Fans postwendend.
Zwei geheime Informanten
Und trotzdem taugt Füllkrugs Bilanz eher als Warnung denn als Hoffnung. Mit Fürth verpasste der Stürmer einst nach einem 0:0 und 1:1 gegen den HSV den Aufstieg, gegen Frankfurt flossen Tränen nach einem 1:1 und 0:1. Damals war Niclas Füllkrug also jeweils der Außenseiter, nun spielt er für das favorisierte Team. Gute Chancen also, um das persönliche Relegationsdilemma zu beheben.
Florian Kohfeldt hat sich derweil auf anderem Wege darüber schlau gemacht, welch besondere Atmosphäre ihn und seine Spieler jetzt in den kommenden Tagen erwarten wird. „Ich habe mir zwei Leute herausgesucht, die das schon einmal erlebt haben, die aber nicht bei Werder sind“, sagte der Coach, der die Namen aber lieber für sich behalten wollte. „Ich habe versucht, mir einen Erfahrungsschatz anzueignen. Da sollte man nicht überheblich oder arrogant sein und denken, dass man alles schon weiß. Das sind richtig wichtige Spiele, die Anspannung ist hoch.“ Zumindest in dieser Hinsicht wird ihm auch Niclas Füllkrug zustimmen können.
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