Die Saison hatte noch gar nicht angefangen, da legte Kyu-hyun Park schon einen großen Auftritt hin, der mit Fußball aber höchstens am Rande zu tun hatte. Während Werder Bremens Sommer-Trainingslager im Zillertal trank der Südkoreaner vor laufender Kamera sechs rohe Eier und erklärte seine Vorliebe für den ungewöhnlichen Drink als Teil seines täglichen Fitnessprogramms. Seitdem ist ein halbes Jahr vergangen. Werder reist am Sonntag wieder ins Trainingslager, dieses Mal in der Winterpause und nach Spanien. Und Park? Der hatte während der bisherigen Zweitliga-Saison sportlich nicht annähernd für so viel Aufmerksamkeit sorgen können wie mit seiner Eier-Nummer. Was die Frage aufwirft, wie es eigentlich mit dem 20-jährigen Linksverteidiger weitergeht.
An den bisher 18 Spieltagen war Park nicht ein einziges Mal in der 2. Bundesliga zum Einsatz gekommen. Immerhin zehnmal schaffte er es in der Kader. Achtmal war er aber gar nicht dabei und lief stattdessen für die U23 (Regionalliga) auf, aus der im Sommer zu den Profis aufgerückt war. "Das war natürlich ein großer Sprung für ihn", sagt Werders Leiter Profi-Fußball Clemens Fritz, der grundsätzlich einverstanden ist mit Parks bisheriger Saison: "Er hat sich gut entwickelt, ist lernwillig und kann viel aus dem Profi-Training mitnehmen."
Perfekter Kandidat für eine Ausleihe?
Parks Problem ist jedoch, dass Werder hinten links ziemlich gut besetzt ist. In den vergangenen Partien hatte sich Anthony Jung mit guten Auftritten den Platz auf der Halbposition neben der Dreierkette gesichert. Den klassischen Linksverteidiger in einer Viererkette kann er ebenso spielen wie Marco Friedl. Beide stehen im internen Ranking deutlich vor Park. Es sieht also nicht danach aus, als sollte dem Nachwuchsprofi im neuen Jahr plötzlich viel Spielzeit winken. Im Grunde ist er der perfekte Kandidat für eine Ausleihe.
Es wäre keine große Überraschung, wenn Park zu denjenigen Spielern gehört, für die Werder während des Winters nach einer sportlichen Zwischenstation fahndet. Nach einem Club, bei dem Park Spielpraxis sammeln und sich weiterentwickeln kann. Werders Leiter Profi-Fußball Clemens Fritz tritt bei diesem Thema aber (noch) auf die Bremse: "Wir als Verein forcieren da nichts. Von seiner Seite oder seinem Berater kam bislang auch nichts, dass er woanders bessere Chancen sieht." Park dürfte demnach erst einmal mit Werder ins Winter-Trainingslager nach Spanien reisen. Frische Eier gibt es dort bestimmt auch.
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