Er hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Hat sich Bedenkzeit erbeten und mit seiner Familie beraten, ehe für Werder-Profi Manuel Mbom schließlich feststand, dass er auch in Zukunft weiter für Deutschland und nicht für Kamerun, das Geburtsland seines Vaters, spielen möchte. Während des jüngsten EM-Qualifikationsspiels gegen Israel (3:2) feierte der 21-Jährige sein Startelf-Debüt für die U21-Nationalmannschaft – und hat sich dadurch endgültig für Deutschland festgespielt. Im Interview mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) hat Mbom danach erklärt, wie intensiv die vergangenen Wochen für ihn waren.
Im September hatte der Bremer für Aufsehen gesorgt, weil er zwar zur U21-Nationalmannschaft gereist war, dann aber freiwillig auf Einsätze in den Spielen gegen San Marino und Lettland verzichtete, um sich die Option Kamerun offenzuhalten. Hintergrund: Seit September 2020 steht in den Fifa-Bestimmungen, dass einem Verbandswechsel nur unter den folgenden Bedingungen stattgegeben wird. „Der Spieler war zum Zeitpunkt seines letzten Einsatzes in einem Spiel eines offiziellen Wettbewerbs irgendeiner Fußballsparte für seinen jetzigen Verband noch nicht 21 Jahre alt.“ Heißt: Wäre Mbom (Geburtstag am 24. Februar) gegen San Marino oder Lettland zum Einsatz gekommen, hätte er die neue Voraussetzung nicht mehr erfüllt.
Mbom hat Entscheidung mit Familie besprochen
"Ich kannte die Regel, dass ich mich mit einem Einsatz aufgrund meines Alters für Deutschland festspielen würde. Während des Lehrgangs kam dann der Wunsch in mir auf, das Ganze nochmal intensiv und in Ruhe mit meiner Familie zu besprechen", erklärt Mbom. Schließlich sei die Entscheidung etwas Endgültiges. "Mein Vater kommt aus Kamerun, meine Mutter aus Deutschland, ich fühle mich beiden Ländern zugehörig. Es ging mir deshalb auch um den Respekt gegenüber meinen Eltern." Während des Gesprächs habe sich dann aber schnell eine Entscheidung pro DFB herauskristallisiert, "denn ich bin stolz, den Adler auf der Brust zu tragen".
Mit Kamerun wird der Werder-Profi aber trotzdem immer sehr viel verbinden. Schließlich leben Teile seiner Familie in dem zentralafrikanischen Land. Dazu kommt die französische Sprache, die Mbom seit seiner Kindheit spricht, sowie die gemeinsame Fußballleidenschaft mit seinem Vater. "All diese Dinge verbinde ich mit Kamerun und sie prägen mich bis heute", sagt er.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!