Eine bessere Ausbeute hatte er in seiner Karriere noch nie: Während des Auswärtsspiels beim FC St. Pauli (1:1) hat Werder-Stürmer Niclas Füllkrug seinen persönlichen Saisontor-Rekord gebrochen. 15 Mal hat der 29-Jährige in der laufenden Spielzeit nun schon zugeschlagen. Sein bisheriger Bestwert lag bei 14 Treffern, den er in der Saison 2015/16 beim 1. FC Nürnberg in der 2. Liga aufgestellt und in der Saison 2017/18 beim damaligen Erstligisten Hannover 96 bestätigt hatte. "Ich hoffe, dass er nach dem neuen Rekord jetzt nicht sagt, dass es ihm reicht, sondern dass er ihn in den letzten fünf Spielen weiter ausbaut" scherzte Mitspieler Leonardo Bittencourt, ehe er in einem Sponsorentalk erklärte, warum es in seinen Augen für Füllkrug so gut läuft.
"Seitdem ich bei Werder bin, hat er noch nie so viel mit der Mannschaft trainieren und Spiele über 90 Minuten machen können wie jetzt", sagte Bittencourt, für den es nur logisch ist, dass ein fitter Füllkrug zuverlässig abliefert: "Dann sieht man auch, was er zu leisten im Stande ist."
Als Werder den Angreifer vor der Saison 2019/20 nach fünf Jahren bei anderen Vereinen nach Bremen zurückholte, war das Geschäft mit der großen Hoffnung verbunden, dass Füllkrug sofort weiterhelfen könnte. 6,5 Millionen Euro Ablöse hatten die Bremer für den Stürmer an Hannover überwiesen, was einerseits wie ein Schnäppchen klang - schließlich hatte Borussia Mönchengladbach im Sommer zuvor noch 15 Millionen Euro plus Bonuszahlungen für Füllkrug geboten -, andererseits aber auch ein großes Wagnis war, weil sich der Profi gerade erst vom zweiten Knorpelschaden seiner Karriere erholt hatte. In Bremen sollte es dann richtig bitter kommen: Füllkrug zog sich kurz nach Saisonstart einen Kreuzbandriss zu und verpasste insgesamt 29 Pflichtspiele. Auch in der Abstiegssaison 2020/21 wurde er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, erst jetzt - nach einem schwierigen Start ins Zweitligajahr - blüht er richtig auf.
"Ich habe großen Respekt davor, dass er sich nach seiner langen Verletzungshistorie so zurück gekämpft hat", betonte Bittencourt, der in dieser Saison übrigens schon direkt von Füllkrug profitiert hat. Während des Hinspiels gegen den kommenden Gegner Nürnberg war es der Stürmer, der Bittencourt den späten 2:1-Siegtreffer auflegte. Den Ausgleich kurz zuvor hatte er sicherheitshalber selbst erzielt.
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