Was wohl ein Niclas Füllkrug in Bestform in der 40. Minute gemacht hätte? Die Antwort kennt jeder, der Niclas Füllkrug schon mal in Bestform erlebt hat: Er hätte gewiss nicht mehr den Querpass gesucht, sondern selbst abgezogen. Mit Überzeugung, ohne nachzudenken. Doch als der Werder-Stürmer einen langen Ball in den Strafraum zunächst perfekt verarbeitet hatte, suchte er nicht selbst den Abschluss, sondern wählte den Querpass. Ohne Überzeugung, mit Nachdenken. Und ohne Erfolg.
Der Pass wurde geblockt, Werder verpasste gegen den VfB Stuttgart die Führung, und Bremens Trainer Florian Kohfeldt grübelte, weshalb Füllkrug nach seiner langen Verletzungspause zwar körperlich wieder auf dem Niveau des Saisonstarts ist, dennoch nicht die alte Qualität zeigt.
„Er hat einen völlig freien Fuß im Sechzehner“, haderte auch Kohfeldt mit der einen Szene – wie auch mit einer weiteren Chance zehn Minuten nach der Pause, als Füllkrug eine Rashica-Vorlage über das Tor drosch. „Es war ein Spiel, nach dem wir Niclas auch für zwei Tore feiern können“, meinte Kohfeldt, wissend jedoch, dass es keinen Sinn ergibt, sich nur in der Welt des „Was-alles-hätte-sein-können“ zu bewegen. Füllkrug hat nicht getroffen, Werder hat nicht getroffen. Und das war in Stuttgart das Problem.
Sargent steht Werder in Regensburg wieder zur Verfügung
Wenn Werder am Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Jahn Regensburg antritt, wird sich im Bremer Sturm vermutlich wieder etwas ändern. Josh Sargent, gegen Stuttgart gelbgesperrt, steht wieder zur Verfügung und wird sehr sicher auch wieder spielen. Dass das für Füllkrug die Rückkehr auf die Bank bedeutet, ist jedoch nicht sicher.
Denn Werder wird Spieler brauchen, die in der Lage sind, den zu erwartenden Regensburger Abwehrriegel zu knacken. An der Grundüberzeugung, dass Füllkrug das nach wie vor kann, hat sich bei Kohfeldt nichts geändert: „Niclas hat wieder die Power, alles andere wird kommen. Um ihn mache ich mir die wenigsten Sorgen.“
Eine Einschränkung gibt es aber: Volle Power – das bedeutet für Füllkrug eine Spielzeit von 70 Minuten. Mehr möchte Kohfeldt ihm aktuell noch nicht zumuten. Grund: Die Angst, eine neue Verletzung zu riskieren. Oder wie Kohfeldt es sagt: „Ich muss Niclas weiter durchbringen.“