Kohfeldt will von den Spielern Taten sehen „Wir brauchen Aggressivität und Mut“

Die Stimmung in der Kabine passt, mein Werders Trainer Florian Kohfeldt. Die Spieler seien unzufrieden und wollten zeigen, dass sie mehr können. Gegen Wolfsburg ist deshalb ein anderer Werder-Auftritt angesagt.
29.11.2019, 14:32 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Jean-Julien Beer

Theorie und Praxis treffen in dieser Woche bei Werder recht wuchtig aufeinander. Nach dem enttäuschenden Spiel gegen Schalke (1:2), dem achten nicht gewonnenen Bundesligaspiel in Folge, wurden die Probleme „sachlich aufgearbeitet“, sagt Florian Kohfeldt. Das große, zentrale Wort heißt nun Mut, „dieser Begriff ist ganz wichtig für uns“, betont der Trainer und erklärt mit Blick auf die intensive Trainingswoche: „Über fußballerische Inhalte haben wir sowohl am Kopf als auch Körper gearbeitet. Beides gehört zusammen. Mut gehört zu unserem Spiel dazu. Das bedarf einer Haltung.“

Das ist bei Kohfeldt nicht so dahin geredet, sondern gerade für Werders und damit auch seine offensive Spielidee geradezu elementar. „Wir haben darauf hingewiesen, dass diese Grundhaltung, die Grundaggressivität und der grundsätzliche Mut für unser Spiel unabdingbar dazugehören“, berichtet Kohfeldt, „ich möchte aber betonen, dass es gegen Schalke nur in den ersten 60 Minuten gefehlt hat. Danach war es wieder da, und auch in allen Spielen zuvor, ich betone: in allen.“

„Ich merke: Die Spieler sind sauer“

Nach dem Rückschlag gegen Schalke meint der Trainer nun, eine entsprechende Reaktion im Team ausgemacht zu haben: „Die Spieler reagieren gut, der Situation angemessen. Sie strahlen Unzufriedenheit und Aggressivität aus. Ich merke schon: Die Spieler sind sauer, auch auf sich. Sie sind unzufrieden, echt verärgert über die Situation und wo sie in der Tabelle stehen. Sie wollen jedem beweisen, dass sie da nicht hingehören.“ Aber das, betont Kohfeldt, sei eben nur ein Gefühl. Und die vielen guten Worte, das hat er zuletzt öfter durchblicken lassen, die ist er eigentlich leid. Deshalb sagt Kohfeldt nun auch: „Entscheidend ist, was auf dem Platz passiert. Ich will mich nicht über gute Trainingswochen unterhalten. Das ist Vorgeplänkel. Wir müssen das am Sonntag zeigen.“

Im Spiel beim VfL Wolfsburg werde man die Früchte der Arbeit sehen, hofft der Chefcoach. Er sieht trotz des zu schwachen und mutlosen Auftrittes gegen Schalke „kein Kopfproblem im klassischen Sinne“, aber Werder müsse wieder „Aggressivität und Mut auf dem Platz haben“, das sei wichtig. Daran habe man ebenso gearbeitet wie an den Problemen bei Standardsituationen.

Stammplatzgarantie für drei Spieler

Wichtig ist Kohfeldt, die Balance zu finden zwischen Selbstkritik und Selbstbewusstsein. Er formuliert das so: „Keiner verkennt hier etwas. Aber wir können auch was. Das müssen wir zusammenbringen.“ Drei Spieler können sich dabei weiterhin der uneingeschränkten Rückendeckung des Trainers sicher sein – und damit auch ihres Stammplatzes in der Startelf. Nämlich Torhüter Jiri Pavlenka sowie die Mittelfeldspieler Maxi Eggestein und Davy Klaassen. Alle drei standen zuletzt nicht im Verdacht, auch nur annähernd preisverdächtig zu spielen. Doch Kohfeldt hält fest zu ihnen, wie er auf Nachfrage erklärt: „Für Jiri, Maxi und Davy besteht weiter eine Stammplatzgarantie. Sie sind absolut gesetzt, weil ich ihnen vertraue und sie nicht weit weg sind von dem, was sie können. Diese Frage stellt sich mir nicht mal im Ansatz.“

Auch hierzu wird der Sonntag in Wolfsburg wichtige Erkenntnisse liefern, wenn die Werder-Theorie einmal mehr auf die Bundesligapraxis trifft. Es wäre ein guter Moment für mehr Selbstbewusstsein und weniger Selbstkritik. Ein mutiger Auftritt ist dafür jedoch tatsächlich unabdingbar, ganz gleich, in welcher Formation.

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