Bremen. Die Lage hat sich geändert. Markus Rosenberg hat im Doppelpack getroffen, gegen einen Bundesligisten. Am Freitagabend in Villingen, in der Partie gegen den SC Freiburg. So etwas hat er lange, lange nicht mehr geschafft. Klaus Allofs, Werders Manager, hat sofort reagiert. „Jetzt ist er unverkäuflich“, hat Allofs gesagt. Man wusste es natürlich, aber zur Sicherheit sagte Allofs noch hinterher, dass das ein Scherz war.
Die Lage als solche hat sich durch Villingen nicht verändert, nur die Stimmung. „Das tut gut, das ist wichtig. Nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für mich“, sagte der schwedische Angreifer im Wartestand. Den Wartestand kann er jetzt etwas entspannter und weniger deprimierter betrachten, ein Wartestand bleibt es trotzdem. Selbst wenn Werder, wie gegen Freiburg mäßig erfolgversprechend getestet, sein System dauerhaft auf eines umstellen würde, das auf drei Stürmer setzt, wäre es eng für ihn. Es gibt Pizarro, es gibt Arnautovic, es gibt Almeida, es drängt Talent Wagner. „Ich will gerne in Bremen bleiben, aber ich will auch spielen“, sagt Rosenberg und hätte auch sagen können, er wolle die Quadratur des Kreises. Weit weg davon scheint sein Ziel nicht zu sein.
Er weiß, „dass es Angebote gibt“. Er weiß, dass „Klaus und Martin miteinander sprechen“. Klaus (Allofs) ist sein Vorgesetzter, Martin (Dahlin) ist sein Berater. Unter den Interessenten sind auch der AS Monaco und Paris St. Germain. Das bestätigte Rosenberg gestern gegenüber unserer Zeitung. Auch Racing Santander, heute Abend Testspielgegner der Bremer , wurde immer wieder als Bewerber um seine Dienste genannt.
Er wisse nicht, was passieren wird, er wisse nur, dass er bei einem richtig guten Klub unter Vertrag stehen will. Sein Vertrag in Bremen läuft im Sommer 2011 aus. Es sei aber nicht so, dass er jeden zweiten Tag bei Dahlin durchklingelt, ob sich etwas ergeben hätte. Es sei auch nicht so, dass er nach sechs (wechselhaften) Jahren im Ausland nun die Zeit für reif hält, um nach Schweden zurückzukehren. Er ist 27, in einem guten Alter für einen Stürmer.
Markus Rosenberg hat es immerhin geschafft, eine Reihenfolge in seinen Kopf hineinzubekommen. Bevor er an das schlechte letzte Jahr in Bremen denkt und an einen Transfer, will er an seine Form denken. „Ob ich in Bremen bleibe oder zu einem anderen Klub wechsle – ich muss fit sein“, sagt er. So gesehen, läuft es bislang gut für ihn in der Vorbereitung. In Villingen rannte er nach seinem zweiten Treffer freudig zu Fitness-Trainer Yann-Benjamin Kugel, damit der ihm (pantomimisch) die Schuhe putzt.
Kugel hatte Rosenberg vorausgesagt, er würde endlich wieder zweimal treffen.
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